20 Jahre frei - Mein Weg aus der Bulimie
Das Leben mit der Bulimie ist eine das Leben unglaublich beherrschende und total isolierende Abhängigkeit, die schleichend das Leben der Betroffenen mehr und mehr einschränkt.
In diesem Beitrag teile ich meine ganz persönliche Reise durch all die Höhen und vor allem Tiefen in der Bulimie, aber auch, wie ich den Weg aus fast 20 Jahren in der Sucht zurück ins Leben geschafft habe und seit Mai 2004 ein absolut freies, erfülltes und glückliches Leben ohne die Bulimie geniesse. Heute, 2024, bin ich 20 Jahre bulimiefrei.
In diesem Beitrag erzähle ich die Geschichte, wie es zur Bulimie kam, von den Herausforderungen, denen ich gegenüberstand, und vor allem, wie es mir gelang, mich davon zu befreien.
Ich teile meine Erfahrungen, um das Bewusstsein für das Thema Bulimie zu schärfen, denn diese Krankheit tritt viel häufiger auf, als viele Menschen vermuten. Gleichzeitig bleibt sie leider oft im Verborgenen, was es umso wichtiger macht, darüber zu sprechen.
Außerdem möchte ich Hoffnung wecken und allen, die Ähnliches durchleben, zeigen, dass sie nicht allein sind.
Die tiefe Einsamkeit in der Bulimie
Der Kampf gegen die Bulimie ist unglaublich einsam. Man glaubt, man sei die einzige Person, die leidet, und dass es niemand wirklich versteht. Die Wahrheit ist jedoch, dass es unzählige Menschen in allen Schichten der Gesellschaft gibt, die still und nur für sich unter dieser Essstörung leiden.
Es sind außergewöhnliche Menschen mit unglaublicher Stärke. Ich selbst habe fast 20 lange Jahre unter Bulimie gelitten, bevor ich mich endlich davon befreien konnte. Daher weiß ich, wie wichtig es ist, über dieses Thema zu sprechen und die Barrieren von Scham und Stigma konsequent zu durchbrechen.
Meine Kindheit und die frühen Anzeichen für eine Essstörung
Ich wuchs in einer kleinen Stadt in der Schweiz auf und hatte eine relativ normale Kindheit. Allerdings lernte ich schnell, dass ich mich nicht auf die Erwachsenen verlassen konnte, was Unterstützung und Anleitung angeht.
Meine Mutter war mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, und die Rückenverletzung meines Vaters nach einem Unfall ließ ihn physisch und mental abwesend sein. Deshalb musste ich schon früh selbst Verantwortung übernehmen und suchte Trost außerhalb meines Zuhauses.
Ich entwickelte eine Leidenschaft für Sport – er wurde mein Zufluchtsort und meine sportlichen Erfolge gaben mir Bestätigung. Auch in der Schule war alles gut und ich schrieb gute Noten.
Mein Leben war so weit glücklich, bis ich 16 Jahre alt wurde. Zu diesem Zeitpunkt kam es zu einem traumatischen Ereignis, das mich für lange Zeit aus der Bahn werfen sollte.
Die Folgen eines Traumas: Von der Magersucht in die Bulimie
Als ich sechzehn war, wurde ich Opfer eines sexuellen Übergriffs, genauer gesagt: Einer Vergewaltigung. Meine Welt zerbrach. Von einem Moment auf den anderen konnte ich nur noch Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit empfinden.
Die Vergewaltigung stellte mein ganzes Leben auf den Kopf. Meine einst idyllische Vorstellung von einer sicheren und freundlichen Welt zerbrach gänzlich und wurde durch eine harte Realität ersetzt, die von Gewalt geprägt war. Gleichzeitig fühlte ich mich schuldig, ängstlich und völlig verloren.
Unfähig, mich jemandem anzuvertrauen, begann ich, mich in mich selbst zurückzuziehen. Ich hörte auf zu Essen und bestrafte damit meinen Körper. Über dreiundzwanzig lange Monate hinweg tauchte ich in die Tiefen der Magersucht ein und nahm (wenn überhaupt) nur Gurken zu mir.
Niemand fragte mich in dieser Zeit, wie es mir wirklich ging oder nach den Gründen für mein Verhalten. Stattdessen versuchte jeder nur, mich zum Essen zu überreden. Dieses Drängen bewirkte, dass ich mich noch einsamer fühlte.
Hilfe suchen: Keine Antworten und nicht verstanden werden
Meine Mutter, die mittlerweile am Ende ihrer Kräfte war, beschloss, mich zu einem Frauenarzt zu bringen und so endlich eine Lösung für meine Probleme zu finden. Die Ärztin hatte zwar ein grundlegendes Verständnis für meine Situation, allerdings wählte sie einen sehr unsensiblen Ansatz, um das Problem in den Griff zu bekommen.
Ich wurde gezwungen, zuzustimmen, dass ich an Gewicht zulegen würde.
Natürlich suchte ich daraufhin meine eigenen Wege, um mit dem Druck umzugehen: So stopfte ich z. B. vor dem Wiegen meine Taschen mit Gewichten voll, um die Ärztin glauben zu machen, dass ich Fortschritte machte.
Diese Situation verstärkte meine Überzeugung, dass mich sowieso niemand verstand.
Weitere Schritte in der Therapie gegen Bulimie
Als Nächstes schlug meine Mutter gemeinsam mit der Ärztin vor, einen Psychotherapeuten aufzusuchen. Das Betreten dieses düsteren Büros fühlte sich an, als würde man in einen Alfred-Hitchcock-Film eintreten. Die Atmosphäre war erstickend, voller Rauch und überladen mit Stapeln von Zeitschriften. Ich fühlte mich von Anfang an unwohl.
Widerwillig legte ich mich auf eine abgenutzte Ledercouch und zwang mich, meine dunkelsten Geheimnisse zu teilen und meine traumatische Vergangenheit offenzulegen. Das war eine weitere Grenzerfahrung für mich, die mich noch tiefer in die Verzweiflung rutschen lies.
Das gefährliche Spiel der Täuschung, Lügen und Ausreden
Während der Therapie entdeckte ich eine neue Möglichkeit für mich, die Situation zu manipulieren. Mir wurde klar, dass mich die Menschen in Ruhe lassen würden, wenn ich an Gewicht zunahm und "normal" aussah. So begann mein Spiel der Täuschung.
Nach außen hin begann ich wieder “normal” zu essen. Wenn es keiner mitbekam, erbrach ich die Speisen jedoch wieder. Das war der Schritt von der Magersucht zur Bulimie. Diese Verlagerung von einer Essstörung zur anderen kommt auch heute noch häufig vor - mehr dazu erfährst du in meinem Artikel "Aus der Magersucht in die Bulimie - Mögliche Ursachen und Hilfe".
Ich tauchte in die Welt des Profisports ein, in der ich vorgeben konnte, dass ich mein Leben unter Kontrolle hatte. Das verschaffte mir etwas Erleichterung von der ständigen Überwachung und Bewertung, der ich in der Zeit davor ausgesetzt war. Im Verborgenen litt ich nach wie vor unter der Bulimie.
Der entscheidende Wendepunkt im Kampf gegen die Bulimie
Das Leben ging weiter, und es gelang mir, so etwas wie eine perfekte Fassade aufzubauen: ein liebevoller Ehemann, zwei wunderschöne Kinder und eine erfolgreiche Karriere. Innerlich hatte mich die Bulimie jedoch fest im Griff.
Alles brach zusammen, als meine zweite Tochter fünf Monate alt war.
Überwältigt von den Belastungen des Mutterseins, der Arbeit und meiner ausgeprägten Bulimieerkrankung, stand ich an einem gravierenden Wendepunkt.
In diesem Moment der völligen Verzweiflung musste ich eine endgültige Entscheidung treffen: entweder beende ich mein Leben oder entscheide mich bewusst dafür.
Meine klare Entscheidung für mich und die nachhaltige Veränderung meines ganzen Lebens
Mit zwei kleinen Töchtern, die auf mich angewiesen waren, traf ich die Entscheidung, am Leben zu bleiben und zu kämpfen. Am 24. Mai 2004 schwor ich, nie wieder zu erbrechen.
In den letzten 20 Jahren habe ich mich durch die Bewältigung von Herausforderungen und vor allem durch Ehrlichkeit zu mir selbst verändert. Meine Erfahrungen haben mir das riesige Potenzial für Glück, Erfüllung, Freude und Freiheit offenbart, das jenseits der Bulimie liegt.
Es war keine leichte Reise, aber ich ging sie entschlossen an.
Ich war bei zahlreichen unterschiedlichen Therapeuten in Behandlung, bis ich die richtigen Behandlungsmethoden gefunden hatte, um die tiefliegenden Ursprünge meiner Bulimieerkrankung erkennen und aufarbeiten zu können. Damit habe ich es geschafft, die Krankheit zu überwinden.
Nachdem ich die Bulimie hinter mir gelassen hatte, bin ich berufsbedingt immer wieder mit Personen in Kontakt gekommen, die unter Essstörungen litten. Schnell merkte ich, dass meine persönlichen Erfahrungen für andere Menschen sehr hilfreich sein konnten, um mit ihren eigenen Erkrankungen besser umzugehen und sie zu überwinden – und dass ich diesen Menschen helfen wollte.
Eine neue Bestimmung nach dem erfolgreichen Ausstieg aus der Bulimie
Durch meine eigenen Erfahrungen auf meinem Weg raus aus der Bulimie habe ich eine neue Leidenschaft entwickelt: andere Menschen, die die Bulimie überwinden wollen, auf ihrem Weg zu begleiten.
Diese unglaublichen Menschen auf ihrem Weg in die Freiheit zu unterstützen, ist zum Kern meiner Existenz geworden.
Als ehemalige Betroffene kann ich mich gut in andere hineinzuversetzen, die unter Bulimie leiden.
Ich weiß, wie man sich fühlt, wenn man sich nicht einmal seinen engsten Angehörigen anvertrauen kann und dass das Schlimmste an Bulimie ist, dass man das Gefühl hat, nicht verstanden zu werden.
Basierend auf meinen eigenen Erfahrungen und denen von hunderten anderer Frauen habe ich einen ganzheitlichen Ansatz im Kampf gegen die Bulimie entwickelt. In diesem Artikel erfährst du mehr über mein Konzept und was es von anderen Therapiemöglichkeiten unterscheidet.
Die Transformationen zu begleiten, zu sehen, wie das Selbstwertgefühl der Menschen, die sich für den Ausstieg entschieden haben, gestärkt und das eigene Leben zurückerobert wird, ist die beste Erfahrung, die ich bisher machen durfte.
Ich bin bis heute unglaublich dankbar dafür, dass ich mich 2004 für das Leben und den Ausstieg aus der Bulimie entschieden habe, statt aufzugeben. Jede Herausforderung und jede Hürde, die ich überwunden habe, hat mich dahin gebracht, wo ich jetzt stehe.
Und du kannst das auch schaffen!
Such dir Unterstützung, um den Ausstieg aus der Bulimie zu schaffen – Du bist nicht allein und es gibt immer Menschen, die dich total verstehen und genau wissen, wovon du sprichst.
Wenn du in der Bulimie gefangen bist oder einen geliebten Menschen hast, der leidet, solltest du wissen, dass es immer Hoffnung gibt.
Sei mutig und suche dir Unterstützung! Sei es professionelle therapeutische Hilfe oder der Dialog mit anderen, die durch dieselbe Erfahrung gegangen sind. Denke immer daran, dass du niemals allein bist.
Es wartet eine hellere Zukunft und ein erfülltes Leben jenseits der Bulimie auf dich. Mache jetzt den ersten Schritt auf dem Weg dorthin.
Du wirst es nicht bereuen.
Wenn du Hilfe suchst, buche dir jetzt dein einmalig kostenloses Freiheitsgespräch:
Von Herzen alles Liebe
Welche Ursachen kann Bulimie (Ess-Brech-Sucht) haben?
Welche Ursachen kann Bulimie (Ess-Brech-Sucht) haben?
Bulimie ist das Thema, dem ich mich mit Leib und Seele verschrieben habe. Ich war selbst fast 20 Jahre betroffen und bin seit 2014 frei. Mit meinen persönlichen Erfahrungen möchte ich heute anderen Menschen dabei helfen, aus dem Teufelskreis dieser Erkrankung auszusteigen. Denn du bist nicht allein.
In diesem Artikel geht es um die Frage, welche Auslöser eine Bulimie-Erkrankung haben kann und welche Personen besonders betroffen sind.
Bulimie: Viel mehr als nur eine Essstörung
Bulimie, wissenschaftlich auch Bulimia nervosa genannt, ist eine ernsthafte, potenziell lebensbedrohliche Essstörung, die durch einen Zyklus von Fressattacken und anschließenden Gegenmaßnahmen wie Erbrechen, übermäßigem Sport oder Missbrauch von Abführmitteln gekennzeichnet ist. Jedoch geht sie noch weit darüber hinaus.
Ich spreche aus eigener, schmerzhafter Erfahrung, denn fast 20 Jahre lang habe ich mit dieser Krankheit gelebt und darunter gelitten. Heute, nach fast zwei Jahrzehnten der Erholung, teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen, um anderen Menschen zu helfen, den Weg aus der Bulimie zu finden.
Aus wissenschaftlicher Sicht wird Bulimie als eine psychische Erkrankung betrachtet, die tief im Bewusstsein der Betroffenen verwurzelt ist. Sie steht oft in Verbindung mit einer verzerrten Wahrnehmung des eigenen Körpers und einem extremen Bedürfnis nach Kontrolle, nicht nur über das eigene Gewicht und die Nahrungsaufnahme.
Forschungen zeigen, dass Bulimie durch eine Kombination aus genetischen, biologischen, umweltbedingten und psychosozialen Faktoren ausgelöst werden kann. Dazu gehören unter anderem familiäre Prädispositionen, traumatische Erlebnisse und der Einfluss von Medien und Kultur, die unrealistische Körperideale fördern.
Zur Behandlung ist ein multidisziplinärer Ansatz erforderlich, der Psychotherapie, Ernährungsberatung, medizinische Überwachung und viele andere Maßnahmen umfassen kann.
Es ist wichtig, dass wir Bulimie nicht nur als eine Störung des Essverhaltens, sondern als ein komplexes psychisches Suchtverhalten verstehen, das eine ganzheitliche und empathische Behandlung benötigt.
Der Teufelskreis der Bulimie
Die Bulimie, über die ich schreibe, ist ein Teufelskreis aus Fressattacken und erzwungenem Erbrechen – ein Zustand, den ich als 'Fressen und Kotzen' beschreibe. Ich verwende hier ganz bewusst das Wort “Kotzen”, denn in der Bulimie geschieht dies mit einer ganz anderen Energie, als wenn man sich beispielsweise eine Magen-Darm-Grippe einfängt.
Es ist eine extreme Form der Kontrolle über das eigene Leben.
Dem Thema, warum Bulimie ein Teufelskreis ist und wie man daraus entkommt, habe ich einen eigenen Artikel gewidmet, den du hier findest.
Es gibt nicht DIE eine Ursache für Bulimie
Ich habe seit 2018 mehr als 400 Frauen auf ihrem Weg aus der Bulimie begleitet. Aus diesen Erfahrungen kann ich sagen, dass es nicht DEN einen Grund für die Entstehung dieser Krankheit gibt. Im Gegenteil, es gibt unzählige Ursachen.
Meine eigene Geschichte
In meinem Fall waren es ebenfalls verschiedene Faktoren, die zur Entwicklung der Bulimie beitrugen. Meine Kindheit war relativ wohlbehütet, es fehlte mir allerdings an Vertrauen und tiefer Bindung zu meinen Eltern. Hinzu kam, dass es in meinem Elternhaus oft zu Streit kam.
Ich war ein sehr neugieriges und wissbegieriges Kind, doch meistens wurde mir nur gesagt, dass ich still sein und keine dummen Fragen stellen soll. Nach unzähligen Zurechtweisungen hatte ich irgendwann das Gefühl, nie gut genug für die Erwachsenen zu sein und zog mich immer mehr in mich selbst zurück.
Es ging mir zwar körperlich gut und ich hatte materiell gesehen alles, was man zum Leben braucht, aber ich fand zu Hause kaum ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit.
Bitte versteh mich nicht falsch – ich möchte meinen Eltern keine Vorwürfe machen oder die Schuld für irgendetwas zuweisen. Ich möchte nur deutlich machen, wie wichtig es ist, seinen Kindern das Gefühl zu vermitteln, angenommen und geliebt zu sein und ihnen in jeder Lebenslage einen Rückzugsort zu bieten.
Mit 16 Jahren wurde ich Opfer einer Vergewaltigung. Ein absolut traumatisches Erlebnis, das mein bis dahin recht positives Weltbild tief erschüttert hat. Rückblickend betrachtet war dies der Auslöser für meine Bulimie-Erkrankung.
Ich hatte niemanden, mit dem ich über diese furchtbare Erfahrung sprechen konnte und habe kurz darauf damit angefangen, mir selbst die Schuld zu geben. Weil ich mit diesem Gefühl alleine absolut nicht umgehen konnte, rutschte ich zunächst kurz in die Magersucht und anschließend in die Bulimie. Meine ganze Geschichte kannst du hier nachlesen.
Was sind die häufigsten Ursachen bzw. Auslöser für Bulimie?
Missbrauch und das Gefühl, alleine zu sein und niemanden zu haben, mit dem man offen sprechen kann, können eine Ursache für Bulimie sein. Ich kenne jedoch auch eine Vielzahl von Menschen, die absolut behütet und liebevoll aufgewachsen sind und trotzdem in die Bulimie abgerutscht sind, weil sie ihren eigenen Wert nicht sehen können und unfähig sind, Liebe von aussen anzunehmen.
Die Entstehung von Bulimie wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst, die miteinander interagieren. Es gibt sowohl Ursachen als auch Auslöser, die sich jedoch nicht immer klar voneinander trennen lassen.
Als Ursachen gelten jene Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass eine Person an Bulimie erkranken könnte. Diese können folgende Themen umfassen:
- Biologische und physische Aspekte wie genetische Prädispositionen oder häufige Diäten.
- Traumatische Erfahrungen wie Gewalt, Missbrauch oder Vernachlässigung in der Kindheit.
- Bestimmte Charaktereigenschaften, darunter geringes Selbstwertgefühl, Perfektionismus oder übermäßige Sorgen um das eigene Aussehen und Gewicht.
- Risiken innerhalb der Familie, beispielsweise gestörte Essgewohnheiten, Essstörungen bei Familienmitgliedern oder ein übermäßiger Fokus auf Gewicht und Aussehen.
- Gesellschaftliche Einflüsse, insbesondere vorherrschende Schönheitsideale.
Als mögliche Auslöser werden spezifische Situationen oder Ereignisse bezeichnet, die eine Bulimie auslösen können. Dazu gehören unter anderem:
- Intensiver Stress, etwa durch Ereignisse wie eine Trennung, den Verlust einer geliebten Person, Umzug oder Mobbing.
- Die Pubertät mit ihren körperlichen Veränderungen und neuen Herausforderungen.
- Körperliche Bedingungen, die Diäten erforderlich machen, wie zum Beispiel Typ-1-Diabetes oder bestehendes Übergewicht vor der Erkrankung.
Personen, die Leistungssport betreiben, primär in Disziplinen, in denen Schlankheit (wie z. B. Ballett oder Turnen) oder Körpergewicht (zum Beispiel Triathlon oder Kampfsport) zentral sind, tragen ein erhöhtes Risiko, an Bulimie zu erkranken.
Ich habe in den letzten Jahren schon alles gesehen und weiss, dass die Ursachen für Bulimie genauso vielfältig sind wie die Ansätze, die es gibt, um den Weg aus der Bulimie zu finden.
Die Ursachen, mit denen ich in den letzten Jahren am häufigsten in Berührung gekommen bin, möchte ich dir im Folgenden noch etwas näher beschreiben.
1. Kontrolle und Macht
In meinem fast zwanzigjährigen Kampf gegen die Bulimie habe ich oft gespürt, wie sehr diese Krankheit mit dem Bedürfnis nach Kontrolle und Macht verknüpft ist.
Menschen mit Bulimie haben oft das Gefühl, die Kontrolle über ihr Leben zu verlieren. Es ist, als ob man ständig auf einem dünnen Seil balanciert, hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, sein Leben fest im Griff zu haben und gleichzeitig die Kontrolle darüber zu verlieren.
Durch das Kotzen und masslose Essen finden viele einen Weg, um diese Kontrolle und Macht zurückzugewinnen.
In unserer Gesellschaft fühlen sich Menschen mit Bulimie, insbesondere Frauen, oft unterdrückt und kontrolliert. Sie stehen unter hohem Leistungsdruck und denken, sie müssen bestimmten Schönheitsidealen entsprechen.
All diese Erwartungen und Anforderungen können zu einem immensen Druck führen, der letztendlich durch die Bulimie sein Ventil findet.
2. Kindheit und Schulzeit
Der Leistungsdruck beginnt häufig bereits in der Kindheit. Kinder werden bewertet und korrigiert, wenn sie etwas vermeintlich falsch machen. Das kann zu einem ersten Riss im Selbstbewusstsein und dem Vertrauen in die eigene Wahrnehmung führen.
Eltern haben oft hohe Erwartungen an ihre Kinder und setzen ihnen damit zu früh Grenzen oder fordern (oft ihre eigenen unerfüllten) Wünsche und Ziele ein, die jedoch häufig nicht denen der Kinder entsprechen. Diese Vorgaben betreffen oft nicht nur das Aussehen und Verhalten, sondern auch die Ernährung. Kinder werden meist aus Unwissen zum Aufessen oder zu bestimmten Essensgewohnheiten gezwungen. Einschränkungen wie diese können dazu führen, dass Kinder nicht mehr auf ihren Körper und ihre eigenen Bedürfnisse hören.
Solche frühen Erfahrungen prägen uns auf subtile Weise. Sie lehren uns, dass wir nicht gut genug sind, so wie wir sind, und dass unsere Bedürfnisse und Wahrnehmungen zweitrangig oder sogar falsch sind.
3. Social Media
Auch der Perfektionismus und Leistungsdruck, mit dem wir oft schon in sehr jungen Jahren durch äussere Einflüsse konfrontiert sind, kann einen Menschen in die Bulimie treiben. Wir bekommen durch Social Media unerreichbare Schönheitsideale und perfekte Leben vorgespielt.
Gerade als Heranwachsende haben wir noch nicht die Fähigkeit, solche Eindrücke ausreichend zu reflektieren, sehen sie als DAS Ideal schlechthin an und fühlen uns dadurch selbst ungenügend und minderwertig. Dies kann dazu führen, dass schon 12- oder 13-jährige eine Essstörung entwickeln oder Mädchen mit 8 bereits ihre erste Diät machen.
Wir versuchen, den Erwartungen der Gesellschaft gerecht zu werden, indem wir einen perfekten Schein im Aussen aufbauen. Wir gaukeln Gesundheit, Schönheit und Erfolg vor.
Auch für Erwachsene kann dieser Druck, in allem perfekt sein zu müssen und nie zu genügen, eine unglaublich grosse Belastung darstellen, die in der Bulimie resultieren kann.
4. Beziehungen als Erwachsene
Genauso können toxische Partnerschaften ein Auslöser für die Krankheit sein.
Gerade Menschen, die schon unter Bulimie leiden, suchen sich als Erwachsene oft Beziehungen oder Partner, die ihnen – genau wie die Krankheit – gefühlt Druck und Kontrolle aufzwingen. Sie fühlen sich fast schon abhängig von diesem Kontrollmechanismus und haben verlernt, ein eigenständiges Leben zu führen. Sie haben Angst davor, ihre eigene Meinung zu äussern oder Entscheidungen zu treffen.
Diese Partnerbeziehungen verstärken den bestehenden Druck und halten die Bulimie oft über Jahrzehnte aufrecht.
Wege aus der Bulimie: Hoffnung und Heilung
Ich versichere dir, dass es, ganz egal, was der Auslöser war, möglich ist, den Ausstieg aus der Bulimie zu schaffen. Es ist auch nach vielen Jahren in der Sucht noch möglich, ein zufriedeneres, gesünderes Leben zu führen. Ich habe es selbst nach fast 20 Jahren geschafft. Und habe schon viele Menschen nach jahrelangem Leiden auf ihrem Weg in ein neues, glückliches, erfülltes und selbstbestimmtes Leben begleitet. Es ist für jeden möglich. Immer. Auch für dich!
Gemeinsam gegen Bulimie
Bulimie ist eine komplexe Essstörung mit individuellen Ursachen. Es ist wichtig, Missverständnisse zu beseitigen und über die Bulimie aufzuklären. Mit professioneller Hilfe und individueller Unterstützung ist der Weg zur Freiheit möglich. Wenn du oder jemand, den du kennst, von Bulimie betroffen ist, zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Du bist nicht allein.
In diesem Artikel erfährst du, was meinen ganzheitlichen Ansatz von anderen Therapieformen unterscheidet.
Deine Fragen und Anliegen
Ich hoffe, dieser Beitrag konnte dir einige Einblicke und Informationen über das Wesen der Bulimie schenken. Wenn du weitere Fragen oder Anmerkungen hast, bzw. wenn du Unterstützung brauchst für deinen Weg zurück ins Leben, stehe ich dir von Herzen gerne jederzeit zur Verfügung.
Wenn du jemanden suchst, der dir dich wirklich versteht, buche dir jetzt dein einmalig kostenloses Freiheitsgespräch:
Von Herzen alles Liebe
Dein Weg aus der Bulimie: Mein ganzheitlicher Ansatz im Vergleich zu Kliniken und Therapien
Dein Weg aus der Bulimie: Mein ganzheitlicher Ansatz im Vergleich zu Kliniken und Therapien
Bulimie, auch bekannt als Bulimia nervosa oder Ess-Brech-Sucht, ist eine schwerwiegende, potenziell lebensbedrohliche Essstörung, die durch eine Kombination aus Fressanfällen und anschliessenden, ungesunden Methoden zur Verhinderung von Gewichtszunahme gekennzeichnet ist. Dies kann z. B. bewusst herbeigeführtes Erbrechen, exzessives Training, Fasten, Missbrauch von Abführmitteln, Diuretika u. v. m. umfassen.
Bulimie ist viel komplexer und vielschichtiger, als es auf den ersten Blick scheint. Die Krankheit ist tief verwurzelt in schwerwiegenden emotionalen und psychischen Abhängigkeiten und kann jeden betreffen, unabhängig von Alter, Geschlecht oder sozioökonomischem Hintergrund (hier erfährst mehr über die Ursachen von Bulimie).
Es ist ganz wichtig, dass wir Bulimie nicht nur als eine Störung des Essverhaltens, sondern als ein unglaublich komplexes psychisches Suchtverhalten verstehen, das eine ganzheitliche und empathische Behandlung in allen Lebensbereichen benötigt.
Welche Therapieformen gibt es für Bulimie?
Ambulante Therapien
Ambulante Therapien finden ausserhalb eines Krankenhauses oder einer Klinik statt.
Betroffene besuchen regelmäßig Therapiesitzungen, die sich auf die Behandlung der Essstörung konzentrieren.
Diese Form der Therapie ermöglicht es den Patienten, ihren Alltag weitgehend fortzusetzen, während sie gleichzeitig Unterstützung erhalten. Die Form und der Ablauf bzw. Inhalt der Therapien kann sehr unterschiedlich sein und von Verhaltenstherapie über Bewegungs- oder körperzentrierter Therapie, Musik- oder Tanztherapie bis hin zu reiner Gesprächstherapie wie auch Elektro-Akupunktur u. v. m. reichen.
Stationäre Therapien
Stationäre Therapien erfordern einen längeren Aufenthalt in einer spezialisierten Einrichtung oder Klinik, wo eine intensive Behandlung und Überwachung möglich ist.
Diese Form der Therapie ist besonders dann angebracht, wenn die Bulimie schwerwiegend ist, das Gewicht sich in fast lebensbedrohlichem Bereich befindet und ambulante Massnahmen nicht mehr ausreichen.
Es gibt wenig öffentlich zugängliche Studien zu Heilungs-Fortschritten oder Erfolgen zu den unterschiedlichen Therapieformen bei Bulimie.
Ich selbst war fast 20 Jahre in der Bulimie gefangen und habe über mehrere Jahre viele verschiedene ambulante Therapien sowie einen stationären Aufenthalt hinter mir. Im Mai 2004 habe ich den endgültigen Ausstieg geschafft und geniesse seitdem ein erfülltes, freies, selbstbestimmtes und glückliches Leben.
Hier findest du meine ganze Geschichte.
Warum fällt es so schwer, den Teufelskreis der Bulimie zu durchbrechen?
Bulimie ist mehr als nur ein innerer Kampf. Sie ist ein Teufelskreis aus Zwängen, Abhängigkeiten und Dynamiken in den täglich wiederkehrenden Abläufen und Denkmustern, die es einem fast unmöglich machen, ohne Hilfe aus ihm auszubrechen.
Über fast zwei Jahrzehnte war ich selbst darin gefangen. Gefangen in einem Teufelskreis voller Gedanken, Kontrolle und Druck, der sich immer wieder aufs Neue wiederholte: Einkaufen, Fressen, Schuldgefühle, Kotzen, Hungern, Fressen, Schamgefühle, Lügen, Ausreden, Denken, Kontrollieren und schlecht machen, um dann kurz vor dem Zusammenbrechen aus lauter Ohnmacht und Verzweiflung gleich wieder von vorne anzufangen. Einen ausführlichen Artikel zum Thema "Teufelskreis Bulimie" findest du hier.
In Kliniken und ambulanten Therapien findet man selten Therapeuten, die diese extremen Höhen und Tiefen und den täglichen Kampf in der Bulimie wirklich nachempfinden können, weil sie all das nicht selbst erlebt haben.
Als ehemals Betroffene weiss ich genau, wie es sich anfühlt, nach einer endlosen Fress- und Kotzorgie im Bad neben dem Klo am Boden zu liegen und kaum mehr aufstehen zu können, weil der ganze Elektrolythaushalt, der Kreislauf und Blutzuckerspiegel in sich zusammenfallen - und trotzdem weiterzumachen, über all die körperlichen Warnsignale hinwegzusehen und so tun, als ob alles ok ist.
Ich kenne aber auch den Weg aus der ganzen Misere in die Freiheit. Mein ganzheitliches Konzept basiert auf meinen persönlichen Erfahrungen sowie Weiterbildungen im energetischen Bereich und bietet ganz individuelle Unterstützung, die auf deine persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten ist und dich da abholt, wo du stehst und dir genau das mit gibt, was du auf deinem Weg brauchst.
Was genau unterscheidet mein ganzheitliches Konzept ‘Dein Weg aus der Bulimie’ von anderen Hilfsangeboten?
Meine Hilfe: Alltagsnah und immer für dich da
In Kliniken wirst du aus deinem Alltag herausgenommen. Du befindest dich in einer geschützten Umgebung, in der dir die Strukturierung des Tages, das Essen und oft auch alltägliche Dinge wie Arbeiten im Haushalt, z. B. Putzen, abgenommen werden. Die Situation hat nicht viel mit deinem eigentlichen Alltag zu tun und ist zeitlich begrenzt.
Ein solcher Aufenthalt kann dir dabei helfen, kurzfristig Abstand zu gewinnen und aus der täglichen Routine auszubrechen. Du kannst hier die ersten Schritte aus der Bulimie heraus gehen. Sobald du jedoch in deinen Alltag zurückkehrst, bist du wieder auf dich allein gestellt. Die Gefahr, in alte Muster zurückzufallen, ist enorm gross. Die Anforderungen im Alltag werden nach der Rückkehr meist als noch belastender empfunden und überfordern schnell.
Mein ganzheitlicher Ansatz unterscheidet sich vor allem in der Struktur und der Umgebung von den "klassischen" Angeboten: Während traditionelle Einrichtungen eine intensive Erfahrung in einem geschützten Rahmen bieten, ermöglicht mein Ansatz eine Integration neuen Strategien, Denk-, Sicht- und Verhaltensweisen direkt im Alltag, da die Begleitung online stattfindet und bequem von zu Hause aus teilgenommen werden kann.
Du bleibst in deiner gewohnten Umgebung, unterstützt durch mehrmals wöchentlich stattfindende Live-Calls sowie jederzeit zugängliche Ressourcen wie Videos, Audio-Dateien und Workbooks. So kannst du ganz gezielt die belastenden persönlichen Themen dann anschauen, wenn sie auftauchen, um sofort daran zu arbeiten und sie Schritt für Schritt zu verändern.
Praktische Umsetzung statt theoretischer Gespräche
Ich war selbst jahrelang wegen meiner Bulimie in Behandlung und bin über mehrere Jahre von einer ambulanten Therapie zur nächsten gewechselt. Dort wurde sehr oft der Fokus auf die Symptome gelegt oder es wurden Schuldige gesucht. Eine Begleitung in der ganzen Tiefe der belastenden Themen rund um die Bulimie herum hat mir an allen Orten gefehlt.
Nach den Sitzungen bin ich oft gleich in den nächsten Supermarkt gegangen und habe direkt wieder eingekauft, auf dem Nachhauseweg bereits gefressen und zu Hause damit weitergemacht. Was in der Therapiestunde besprochen wurde, hatte ich da schon längst wieder vergessen. Immerhin hatte ich damit mein Gewissen etwas beruhigt. “Ich mache ja etwas, es hilft einfach nichts”, das habe ich oft zu mir gesagt, wenn ich nicht mehr konnte und trotzdem immer weiter gemacht habe.
Ich hatte nach diesen Therapiestunden meist keine konkreten Aufgaben oder Strategien für den Alltag mit auf den Weg bekommen, die mir geholfen hätten, das Erlernte direkt umzusetzen - oder ich habe sie gleich danach wieder vergessen und wusste nicht mehr, was ich hätte tun sollen.
Aus diesem Grund legt mein Konzept einen ganz starken Fokus auf die praktische Umsetzung, auf das Trainieren und neu lernen. Du erhältst klare, handfeste Aufgaben und Tipps, die du direkt in deinen Alltag integrieren kannst. Das meiste benötigt keine zusätzliche Zeit, sondern bedingt nur eine kleine Veränderung in der jeweiligen Situation.
Das ganzheitliche Konzept bietet dir eine individuelle und flexible Unterstützung, die direkt von zu Hause aus umgesetzt werden kann. Der gesamte Online-Bereich steht dir rund um die Uhr zur Verfügung. Durch gezielte Aufgaben und kontinuierliches Training in der praktischen Umsetzung ist ein nachhaltiger Weg zur Überwindung der Bulimie möglich, der sich direkt an deinen persönlichen Zielen und den Anforderungen im Alltagsleben orientiert.
Konstante Reflexion – Wo stehst du mit deiner Bulimie? Wo stehst du auf deinem Weg aus der Bulimie?
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die regelmässige Reflexion. In herkömmlichen Therapien wird in der nächsten Sitzung oft einfach weitergemacht, ohne konkret zu überprüfen, wo du stehst und was du erreichen möchtest. So war es zumindest bei mir.
Bei meinem Ansatz schauen wir regelmässig gemeinsam auf deinen Fortschritt und reflektieren, welche Schritte du dafür gegangen bist. So erkennst du ganz konkret, welche Veränderungen du bereits erreicht hast und an welchen Themen wir weiter arbeiten.
Bei diesem Prozess stehst du im Mittelpunkt und die Aufgaben und “Trainingseinheiten”, die du brauchst, um die Bulimie zu besiegen, stimmen wir zusammen mit dir ganz individuell und auf deinen persönlichen Weg zugeschnitten ab.
Flexibilität und Unterstützung rund um die Uhr
Unser Alltag ist oft unvorhersehbar und voller Herausforderungen. Deshalb ist es so wichtig, dass du flexibel bist und genau dann Unterstützung erhalten kannst, wenn du sie brauchst.
In meinem ganzheitlichen Konzept bieten wir jede Woche mehrere Live-Calls an. Zudem kannst du jederzeit auf sämtliche Online-Inhalte zugreifen, die du gerade benötigst. Du musst bei uns also nicht auf die nächste wöchentliche Therapiesitzung warten, um eine Lösung zu bekommen.
Du kannst dir die Videos und Audios so oft anhören, wie du möchtest, und hast damit eine Unterstützung an deiner Seite, auf die du jederzeit zugreifen kannst.
Ein ganzheitlicher Ansatz auf dem Weg aus der Bulimie
Mein Konzept ist ganzheitlich und betrachtet nicht nur die Symptome, das Gewicht oder dein Essen, sondern umfasst vor allem die tiefer liegenden Ursachen deiner Bulimie. Es geht darum, deine zwanghaften Abläufe und blockierenden Denk- und Verhaltensmuster ehrlich zu reflektieren und nachhaltig zu verändern.
Durch gezielte Aufgaben und kontinuierliches Training in der praktischen Umsetzung kannst du damit echte und langfristige Erfolge erzielen.
Dein persönlicher Weg aus der Bulimie in die Freiheit
Es ist wichtig anzumerken, dass Kliniken und Therapien nicht falsch oder schlecht sind. Du solltest immer frei wählen, welche Unterstützung wann und in welcher Form am besten zu dir passt. Und dass du dort hingehst, wo du dich wohl, abgeholt, kompetent begleitet und vor allem auch verstanden fühlst.
Egal, ob du dich am Ende in einer Klinik, einer ambulanten Therapie oder in meinem ganzheitlichen Mentoring wiederfindest – wichtig ist, dass du dir Hilfe an die Seite holst. Und dass du das Konzept wählst, welches für dich am besten passt.
Sei ehrlich zu dir selbst und reflektiere, was deine langfristigen Ziele sind und wie bzw. mit wem an deiner Seite du diese Ziele am besten erreichen kannst.
Wenn du bereit bist, den Weg aus der Bulimie zu gehen und Unterstützung auf deiner Reise suchst, dann lass uns gemeinsam herausfinden, ob mein ganzheitliches Konzept “Dein Weg aus der Bulimie" für dich passen könnte und wie ich dich auf deinem Weg unterstützen kann.
In einem einmalig kostenlosen Freiheitsgespräch planen wir zudem gemeinsam deine ersten ganz konkreten Schritte auf deinem Weg zu einem freien, erfüllten, glücklichen und selbstbestimmten Leben.
Ich freue mich sehr darauf, dich kennenzulernen.
Auch für Angehörige finden regelmässig Calls statt. Hier findest du weitere Infos dazu.
Von Herzen alles Liebe,
Aus der Magersucht in die Bulimie – Mögliche Ursachen & Hilfe
Aus der Magersucht in die Bulimie - Mögliche Ursachen & Hilfe
Bei Magersucht als auch bei Bulimie handelt es sich sowohl um eine Essstörung als auch eine Sucht. Der gemeinsame Nenner ist das Essen bzw. nicht essen. Und dennoch sind die Symptome ganz unterschiedlich.
Was ist Magersucht und was ist Bulimie?
Im Fall einer Magersucht haben Betroffene starke Angst vor dem Zunehmen und schränken sich selbst beim Essen extrem ein, um Gewicht zu verlieren. Das kann, wenn es über längere Zeit exzessiv betrieben wird, in vielen Fällen bis hin zu lebensbedrohlichem Untergewicht und schweren körperlichen Schäden führen.
Bei der Bulimie kommt es regelmässig, oft mehrmals täglich, zu Fressanfällen, denen sofortige Massnahmen zur Gewichtsreduktion oder Entlastung folgen, wie z.B. herbeigeführtes Erbrechen, Abführmittelmissbrauch oder exzessiver Sport. Dies erzeugt einen das Leben und den Alltag beherrschenden Teufelskreis aus Schuldgefühlen, Kontrollverlust sowie extremer körperlicher und psychischer Belastung.
Viele Frauen und immer mehr Männer rutschen aus einer Magersucht in die Bulimie. Das ist eine traurige Realität, die ich bei mir selbst und bei vielen anderen Frauen erlebt habe. Dieser Übergang findet sogar sehr oft während eines Klinikaufenthalts statt und wird meiner Meinung nach viel zu wenig beachtet.
In diesem Beitrag möchte ich darüber aufklären, warum und wie diese tragische Entwicklung möglich ist – und wie man den Weg aus einer Essstörung endgültig finden kann.
Meine Erfahrungen mit der Bulimie
Über beinahe zwei Jahrzehnte war ich selbst in der Bulimie gefangen und bin nun seit Mai 2004 absolut clean. Heute lebe und geniesse ich mein Leben wieder in vollen Zügen und habe die liebevolle Verbindung zu mir, meinem Körper, dem Leben und auch zu meiner Ernährung zurückgewonnen.
Aus den Erfahrungen meines eigenen Ausstiegs aus fast 20 Jahren Hardcore-Bulimie habe ich ein ganzheitliches Konzept entwickelt, mit dem ich in den letzten Jahren bereits Hunderte von Frauen auf dem Weg aus der Bulimie begleitet habe. Meine ganze Geschichte findest du hier.
Es ist mir eine absolute Herzensangelegenheit, über das Thema Essstörungen aufzuklären und Transparenz zu schaffen, damit du verstehst, was sich alles dahinter versteckt und wie schnell es passieren kann, aus einer Magersucht in die Bulimie zu rutschen. Mir selbst und vielen Frauen, die ich begleitet habe, ging es genauso. Aufgrund dieser Erfahrung möchte ich so viele andere Frauen und Männer wie möglich davor bewahren.
Mein Klinikaufenthalt: Hoher Druck auf das Gewicht, wenig Wirkung
Viele Betroffene müssen wegen ihrer Magersucht als letzte Konsequenz in eine Klinik, wenn die Gewichtsabnahme lebensbedrohlich wird. Neben der mentalen Begleitung ist das Ziel des Aufenthalts, dass die betroffenen Frauen zunehmen und wieder ein gesundes Gewicht erreichen.
Bei mir war es so: Ich ging schon mit einer Bulimie in die Klinik, war jedoch gleichzeitig leicht untergewichtig und musste einen Vertrag unterschreiben, dass ich x kg in x Wochen zunehme. Ich musste unterschreiben, dass ich mich jeden Montagmorgen um 7 Uhr wiegen lasse und das Ziel der vereinbarten Kilos erreiche. Ich musste unterschreiben, dass ich die Mahlzeiten, die mir serviert werden, aufessen und bei mir behalten werde.
Allein schon dieser Vertrag war die Hölle und viel zu viel Druck für mich. Denn ich wusste im gleichen Augenblick, dass ich das, was ich da gerade unterschreiben muss, niemals einhalten kann. Mein Versagen bzw. das nicht einhalten können der Vereinbarungen waren vorprogrammiert. Dieser Gedanke an den Montag um 7 Uhr setzte mich von Anfang an unglaublich unter Druck.
Die traurige Realität während meiner Zeit in der Klinik: Die Patienten mit Magersucht haben weiterhin kaum gegessen, und die mit Bulimie haben weiter gekotzt. Wir haben uns jeden Montagmorgen im Pyjama getroffen, haben vor dem Wiegen noch Unmengen an Wasser getrunken oder Gewichte in unserer Unterwäsche versteckt. Nur so konnten wir zu Beginn noch das vorgeschriebene Körpergewicht erreichen. Im Verlauf mehrerer Wochen hat jedoch auch das nicht mehr funktioniert und ein “Versagen” bzw. nicht Erreichen des vereinbarten Gewichts war vorhersehbar.
Die Anspannung war enorm, denn im Anschluss an das Wiegen gab es immer eine Gesprächsrunde. Hier wurde dann verkündet, wer genug zugenommen hatte und wer nicht. Diejenigen, die das vorgeschriebene Gewicht nicht erreicht hatten, wurden dort regelrecht an den Pranger gestellt und es wurde mit dem Rauswurf aus der Klinik gedroht, falls sie sich nicht “bessern”.
Es wurde, aus meiner Perspektive, gar nicht richtig wahrgenommen, dass wir alle in einer Sucht gefangen waren. Denn wenn man eine Sucht wie die Bulimie oder die Magersucht, wo die Betroffenen täglich schon mit Druck und Kontrolle belastet sind, nochmals mit Druck bekämpft, erreicht man genau das Gegenteil.
Wie kann aus Magersucht eine Bulimie entstehen?
Sehr oft ist es bei einem Aufenthalt in der Klinik so, dass es die Mahlzeiten in verschiedenen Grössen gibt, von S bis XL. Da Magersüchtige dort dringend zunehmen sollen, wird ihnen zum Teil eine viel zu grosse Portion vorgesetzt. Für mich und viele andere dieser meist jungen Frauen war es völlig unmöglich, solche Mengen zu essen. Allein die Vorstellung daran war für uns der absolute Horror. Dennoch wurden wir dazu angehalten, am Tisch zu bleiben und aufzuessen.
Dieser immense Druck hat dazu geführt, dass Patientinnen mit Magersucht einen Weg gesucht haben, das Essen wieder loszuwerden. Viele von ihnen haben auf diese Weise angefangen zu kotzen, um irgendwie mit den für sie viel zu grossen Mengen an Essen klarzukommen. Oft “lernen” Magersüchtige auch von ihren bulimischen Zimmergenossinnen, welche Möglichkeiten es gibt, das Essen wieder loszuwerden.
Ich bekomme täglich Nachrichten von Frauen, die mich fragen, ob ich sie auf dem Weg aus der Bulimie begleiten kann. Eine schrieb mir vor ein paar Tagen wortwörtlich:
„Ich ging mit 16 Jahren wegen Magersucht in die Klinik. Dort lernte ich von anderen Mädchen mit Bulimie wie es geht zu erbrechen und mache das nun seit 25 Jahren. Ich weiss nicht mehr, was ich noch tun soll.“
Es ist unglaublich wichtig zu verstehen, wie schnell und unbemerkt eine Essstörung durch eine andere ersetzt werden kann. Eine Suchtverlagerung ist keine Freiheit. Nur eine andere Sucht. Wenn die Abhängigkeit von der Magersucht in die Bulimie verlagert wird, meinen die Menschen im Aussen sehr oft, dass die Essstörung überwunden ist, weil die Betroffenen dann nicht mehr im Untergewicht sind. Eine verheerende Täuschung, die oft weitere Jahre in einer unglaublichen Gefangenschaft mit sich bringt.
Bulimie – Die unsichtbare Sucht
Im Gegensatz zur Magersucht ist Bulimie für Aussenstehende oft nicht sichtbar, denn eine Bulimikerin sieht äusserlich gesund aus. Aber innerlich leidet sie extrem. Das Umfeld denkt, alles sei gut, weil du nicht mehr untergewichtig bist. Doch die Sucht und das Zwangsverhalten bleiben bestehen, einfach verlagert und ab jetzt streng geheim!
Auch ich war zu Beginn ein paar Monate magersüchtig und bin dann langsam in die Bulimie gerutscht, denn dort konnte ich meine Sucht besser verstecken. Ich habe nach Aussen hin wieder “normal” gegessen, damit mich alle in Ruhe lassen. Ich hatte auch wieder ein normales Gewicht, habe mich aber von Tag zu Tag mehr im Teufelskreis der Bulimie verfangen.
Solange ich nicht selbst aktiv nach Hilfe suchte, hat keiner gemerkt, wie schlecht es mir ging.
Suchtverlagerung: Von der Magersucht in die Bulimie
Es ist erschreckend, wie oft dieser Übergang von der Magersucht zur Bulimie vorkommt. Und wie auch heute noch viel zu wenig darüber gesprochen wird.
Deshalb ist es so wichtig, aufzuklären und Lösungen zu finden. Eine reine Gewichtszunahme ohne psychologische Unterstützung und ohne Berücksichtigung der psychischen und seelischen Gesundheit führt oft zu einer Suchtverlagerung, die in vielen Fällen unbemerkt bleibt und die Betroffenen oft über Jahre oder gar Jahrzehnte weiterhin stark einschränkt, belastet und gefangen hält.
Auf Basis der Erfahrungen, die ich in den fast 20 Jahren meiner Bulimie und in der Zeit danach gemacht habe, habe ich ein ganzheitliches Konzept entwickelt, das sowohl die körperliche, die mentale als auch die energetische Ebene mit einbezieht. Denn nur wenn Körper, Geist und Seele in Einklang miteinander sind, ist der nachhaltige Ausstieg aus der Bulimie möglich. Mit diesem ganzheitlichen Konzept habe ich schon hunderte Frauen auf ihrem Weg aus der Bulimie in ein freies, selbstbestimmtes und glückliches Leben begleitet.
Dein Weg aus der Bulimie in die Freiheit
Bulimie ist eine schwerwiegende und im Geheimen stattfindende Sucht. Eine Genesung ist auch nach vielen Jahren in der Abhängigkeit möglich, wenn du dich jemandem anvertraust, bei dem du dich verstanden und wohl fühlst. Jemanden, der diesen Weg bereits gegangen ist und genau weiss, welche Schritte zu gehen sind. Dann ist es auch für dich möglich, diesen Weg in ein freies Leben zu gehen.
Es erfordert Mut, um Hilfe zu bitten. Genau das zu tun, ist jedoch ein erster und ganz entscheidender Schritt auf deinem Weg zurück in ein freies, erfülltes und selbstbestimmtes Leben.
Ich möchte jeden, der von Bulimie betroffen ist, ermutigen, diesen Schritt zu wagen. Denn du bist nicht allein. Und es lohnt sich auf jeden Fall, den Weg zu gehen!
Wenn du jetzt bereit bist, diesen ersten Schritt mutig zu wagen, buche dir einen Termin für dein einmalig kostenloses Freiheitsgespräch. Mein Expertenteam und ich freuen uns darauf, dich kennenzulernen und mit dir gemeinsam die ersten konkreten Schritte auf dem Weg aus dem Teufelskreis der Bulimie zu planen. Damit du dein Leben schon bald wieder in Freiheit geniessen kannst.
Ich versichere dir, dass auch du den Weg aus der Bulimie schaffen kannst. Mein Team und ich sind von Herzen gern für dich da, nehmen dich an die Hand und begleiten dich ein Stück auf deinem Weg.
Auch für Angehörige finden regelmässig Calls statt. Hier findest du weitere Infos dazu.
Von Herzen alles Liebe. Du schaffst das!
Warum ist die Bulimie ein Teufelskreis? 4 Schritte, um ihn zu durchbrechen
Warum ist die Bulimie ein Teufelskreis? 4 Schritte, um ihn zu durchbrechen
Bulimie ist mehr als nur ein innerer Kampf. Sie ist ein Teufelskreis aus Zwängen, Abhängigkeiten und Dynamiken, die es einem fast unmöglich machen, ohne Hilfe aus ihm auszubrechen.
Über fast zwei Jahrzehnte war ich selbst darin gefangen. Gefangen in einem Teufelskreis voller Gedanken, Kontrolle und Druck, der sich immer wieder aufs Neue wiederholte: Einkaufen, Fressen, Schuldgefühle, Kotzen, Hungern, Fressen, Schamgefühle, Denken, Schlechtmachen. Der Beginn ist das Ende und das Ende der Anfang.
Ich erinnere mich noch so genau, wie oft ich mir vorgenommen habe, diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Nur um dann am nächsten Tag oder spätestens in der folgenden Woche sofort und oft, ohne es wirklich zu realisieren, wieder darin gefangen zu sein.
Heute kann ich dir jedoch sagen, dass man aus diesem elenden Teufelskreis aussteigen kann - es ist anspruchsvoll, aber es ist machbar! Auch für dich!
Wo und wie finde ich den Ausstieg aus dem Teufelskreis der Bulimie?
Es ist wichtig, dass du weisst, wo du aus diesem Teufelskreis aussteigen kannst. Und es ist auch wichtig, dass du dir jemanden zur Seite nimmst, der genau weiss, wie du an diesem Punkt aussteigen kannst.
Wahrscheinlich geht es dir genauso wie mir vor über 30 Jahren, als ich ganz tief in der Bulimie gefangen war.
Ich hab mir tausendmal vorgenommen, aus diesem Teufelskreis auszusteigen. Und ich habe mir so oft gesagt: “Das ist das allerletzte Mal, ich steige aus, ich höre auf! Ich kann nicht mehr! Ich will nicht mehr!”
Und was ist passiert? Ohne, dass ich es wollte, habe ich mich plötzlich wieder in derselben Schleife vorgefunden, wieder eine Runde gedreht. Bin wieder völlig erschöpft neben dem Klo zusammengebrochen nach einem weiteren Absturz. Und habe mir wieder vorgenommen: “Das wars jetzt!”
Immer und immer wieder bin ich komplett in diesem Teufelskreis gefangen gewesen. In diesem Strudel, in diesem Zwangsverhalten und der unglaublich machtvollen Abhängigkeit dieser Abläufe. Das ist so eine starke Dynamik. Wenn ich kurze Momente der Ruhe hatte, in denen ich eine echte Verbindung zu mir hatte, wo ich eine ganz kurze Sequenz lang das echte Leben fühlte, sagte ich mir: “Ich steige aus, ich höre auf! Diesen Teufelskreis mache ich nicht mehr mit.”
Und dann bist du wieder drin. Alles geht von vorne los, geht weiter, dreht weiter, läuft weiter.
Gerade weil die Dynamik so unglaublich stark ist, ist es ganz, ganz wichtig, dass du jemanden an deine Seite nimmst, der sich mit dem Teufelskreis der Bulimie auskennt.
Damit es nicht bei diesen 1.000 Malen bleibt, an denen du dir nur vornimmst, auszusteigen.
Damit sich wirklich etwas tut.
Damit du, wenn du dich heute entscheidest, auszusteigen, wirklich weisst, wo und wie du anfängst.
Damit du jemanden an deiner Seite hast, der dich an die Hand nimmt und dich achtsam und mit einem klaren Konzept aus diesem Teufelskreis heraus begleitet.
So kannst du es schaffen.
Ich habe es im Mai 2004 geschafft und begleite nun mit diesem Schatz an Wissen und Erfahrung, verpackt in ein ganzheitliches Konzept, seit vielen Jahren Frauen auf dem Weg aus der Bulimie. Hier findest du meine Geschichte.
Die Dynamik des Teufelskreises der Bulimie und die ersten Schritte heraus
Es ist wichtig, den Teufelskreis der Bulimie zu verstehen und ihn mehr und mehr im Ablauf der Planung und der Gedanken zu erkennen und zu durchschauen. Das sind die ersten Schritte heraus:
1. Schritt: Nimm Hilfe an
Der erste wichtige Schritt auf dem Weg zur Befreiung ist zu realisieren, dass du gefangen bist.
Sich einzugestehen, dass man da alleine nicht mehr rauskommt, ist ein unglaublich mutiger und sehr wichtiger Schritt.
Es erfordert grossen Mut, sich selbst einzugestehen, dass man Hilfe benötigt. Wenn du bereits an diesem Punkt angekommen bist, darfst du sehr stolz auf dich sein.
2. Schritt: Beobachte deine täglichen Routinen
Beobachte aufmerksam deinen Tagesablauf. Vielleicht kannst du erste Auslöser und Muster für dein Verhalten erkennen?
Werde dir bewusst, was vor oder nach den Fressanfällen geschieht. Und vor allem, wann, wie viel im Voraus und wie genau du deine Fressanfälle (oder exzessiven Sportsessions) planst.
Vielleicht beginnt der Tag gut, aber irgendwann kippt etwas. Plötzlich findest du dich im Supermarkt wieder, mit einem vollgepackten Einkaufswagen oder hast bereits einen Fressanfall hinter dir und sitzt völlig erschöpft neben dem Klo?
Du darfst dir in der Beobachtung mehr und mehr bewusst werden, wo es anfängt.
Sobald du diese Abläufe besser erkennst, kannst du rechtzeitig mit kleinen veränderten Verhaltensweisen gegensteuern.
3. Schritt: Veränderung der Abendroutine
Veränderungen beginnen oft am Abend zuvor. Wenn du nachts wach liegst. Geplagt von Hunger oder gestresst von den Plänen für den nächsten Tag. Und bereits im Kopf deinen nächsten Fressanfall für morgen planst.
Durchbrich diesen Kreislauf ganz bewusst und höre z. B. eine Meditation oder beruhigende Musik. Diese findest du frei verfügbar auf Plattformen wie Youtube oder Spotify. Wähle zum Beispiel Musik mit einer 432-Herz-Frequenz. Das hilft dir, zur Ruhe zu kommen.
Diese kleinen Veränderungen können dir helfen, den Zyklus der Gedanken, Zwänge und eingefahrenen Dynamiken zu durchbrechen.
Entspannungstechniken am Abend können auch dazu beitragen, deine Gedanken zu beruhigen und einen besseren Schlaf zu finden.
4. Schritt: Präsenz am Morgen und positive Routinen
Starte den Tag bewusst und präsent. Wie du deinen Morgen gestaltest, kann deinen ganzen Tag beeinflussen. Versuche, beim Aufwachen im Hier und Jetzt zu sein. Schau zum Fenster hinaus, beobachte die Natur oder deine Umgebung und nimm dir einen Moment der Ruhe, ganz alleine für dich.
Frage dich: Was zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht? Was ist heute auf meiner Agenda? Worauf habe ich Lust? Was fühle ich? Wie geht es mir?
Statt in alte Muster zu verfallen und den Plan von gestern Abend bereits wieder im Kopf zu haben, starte den Tag mit einem Lächeln in den Spiegel und begrüsse dich herzlich. Wünsche dir selbst einen wunderschönen guten Morgen. Frage dich: Wie geht es dir?
Sich selbst anzulächeln mag zunächst sehr seltsam erscheinen, aber es ist ein mächtiges Werkzeug und es kostet absolut nichts. Statt deinem Körper einen abwertenden und kritischen Blick zuzuwerfen, sende dir einfach ein kleines Lächeln. Mach das gerne mehrmals am Tag - es hilft und wirkt Wunder ❤️.
Fange an, Dinge anders zu tun
Aussteigen aus dem Teufelskreis hat ganz viel damit zu tun, anzufangen, Dinge anders anzugehen sowie andere Sichtweisen und Denkmuster zu nutzen. Denn wenn du Dinge immer wieder gleich tust, bist du auch immer wieder darin gefangen. Das hat schon Herr Einstein gewusst:
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“ – Albert Einstein.
Schon kleine Dinge helfen. Dinge, bei denen du jetzt vielleicht denkst: “Ja, gut, mich im Spiegel anzuschauen und mich anzulächeln... das ist super schräg.”
Ich verspreche dir, wenn du das 30 Tage tust, dann verändert sich auf jeden Fall etwas in deinem Herzen, in einem Fühlen, in der Verbindung zu dir und deinem Körper. Und das mit null Zeitaufwand. Es kostet vielleicht zehn Sekunden, dich im Spiegel anzulächeln. Wenn du es 10 Mal am Tag machst, dann sind das 100 Sekunden - von insgesamt 86400 Sekunden, die ein ganzer Tag hat.
Ausdauer und Geduld
Achtung: Es wird sich nichts verändern, wenn du es nur ein oder zwei Mal machst. Trainieren und integrieren ist der Geheimcode. 30, 60, 90-Tage-Training ist quasi Pflicht!
Du kannst selbst entscheiden, ob diese 100 Sekunden am Tag einen Versuch wert sind, dein Leben leichter und liebevoller zu gestalten und die ersten Schritte auf dem Weg aus der Bulimie zu gehen ❤️.
Die Dynamik, die Kraft und das Eingebrannt sein deiner Routinen sind schon so stark verankert. Veränderungen brauchen Zeit und Kontinuität. Auf dem Weg aus der Bulimie, um den beherrschenden Teufelskreis zu beenden, sind Geduld, Vertrauen und Loslassen unglaublich wichtig.
Sei dir bewusst, dass der Ausstieg aus dem Teufelskreis der Bulimie ein Prozess ist, der Zeit braucht und nicht von heute auf morgen möglich ist, um langfristig wirklich frei zu sein.
Bleib dran und halte durch, auch wenn es dir manchmal mühsam und schwer erscheint.
Es ist auch total okay und völlig normal, Rückschläge zu erleben. Wichtig ist dabei, dass du weitermachst, dich wieder auf den Weg begibst, auf dem du warst und nie aufgibst.
Mit der Zeit werden sich neue Gewohnheiten festigen und du wirst mehr und mehr positive Veränderungen in deinem Leben und in deinem Alltag erkennen.
Die entscheidenden Schritte auf dem Weg aus dem Teufelskreis der Bulimie liegen in Achtsamkeit, Selbstreflexion und der Veränderung der eingespielten Sicht- und Denkweisen. Und darin, diese Dinge über einen längeren Zeitraum hinweg bewusst neu zu trainieren und in den Alltag zu integrieren.
Wenn du jetzt bereit bist und mutig den ersten wichtigen Schritt wagst, um aus dem Teufelskreis der Bulimie auszusteigen, eröffnen sich dir völlig neue Möglichkeiten.
Du schenkst dir selbst damit so viel mehr Lebensqualität. Dein Leben wird erfüllt mit Freude und die Verbindung zu deinem Körper wird achtsamer, liebevoller und umsorgender.
Du lernst, wieder zu geniessen und echte Verbindungen zu schaffen - zu dir selbst, deinem Körper, deinem Leben und anderen Personen.
Du musst den Teufelskreis der Bulimie nicht alleine durchbrechen - ich nehme dich von Herzen gern ein Stück auf diesem Weg an die Hand
Für die meisten Frauen, die unter Bulimie leiden, ist es eine unglaublich wertvolle und grosse Hilfe, jemanden an ihrer Seite zu haben, der den Weg kennt und genau weiss, wo es langgeht.
Vor 30 Jahren war ich dort, wo du vielleicht heute stehst.
Ich habe in den letzten Jahren über 400 Frauen auf ihrem Weg aus der Bulimie begleitet. Wenn auch du dir Unterstützung wünschst, lade ich dich ganz herzlich zu einem einmalig kostenlosen Freiheitsgespräch ein.
Mein Expertenteam und ich werden mit dir gemeinsam die nächsten Schritte planen und dir helfen, den Teufelskreis endgültig zu durchbrechen. Damit du dein Leben bald wieder richtig frei, selbstbestimmt und glücklich genießen kannst.
Ich freue mich darauf, dich kennenzulernen und dir zu zeigen, wie du den Weg dahin gehen kannst.
Es ist wichtig, dass du hinschaust und anfängst, Schritt für Schritt Dinge in deinem Leben zu verändern. Dann verändert sich langsam alles um dich herum.
Es ist auch für dich möglich, aus dem Teufelskreis der Bulimie auszusteigen.
Auch für Angehörige finden regelmässig Calls statt. Hier findest du weitere Infos dazu.
Ich wünsche dir von Herzen alles Liebe. Du schaffst das!
Der Ausstieg aus der Bulimie und die Angst vor dem Zunehmen: “Lieber kotze ich weiter als ein Nilpferd zu werden…”
Der Ausstieg aus der Bulimie und die Angst vor dem Zunehmen: “Lieber kotze ich weiter als ein Nilpferd zu werden…”
Vielleicht kennst du das auch? Der blosse Gedanke daran, Gewicht zuzulegen, kann so beängstigend sein, dass der Weg aus der Bulimie wie ein unüberwindbares Hindernis erscheint und immer wieder aufgeschoben wird.
Ich möchte dir von Herzen gerne helfen, diese Angst zu überwinden und dir aufzeigen, dass du kein Nilpferd werden wirst, wenn du den Weg aus der Bulimie wählst.
In meiner Begleitung lernst du genau, wie du einen liebevollen und bewussten Umgang mit dem Essen und deinem Körper zurückgewinnen kannst. Ich zeige dir auch, dass es bei der Bulimie um viel mehr als nur um´s Essen geht!
Es geht darum, Achtsamkeit, Selbstfürsorge sowie eine liebevolle Verbindung zu deinem Körper aufzubauen und ihm wieder zu vertrauen, ihn zu nähren und zu umsorgen.
Was bedeutet eigentlich "dick" sein und woher kommen unsere Schönheitsideale und eigens kreierten Bilder, wie wir sein müssten?
Unsere eigene Vorstellung davon, was "dick" sein bedeutet, ist oft von ganz willkürlichen und von unrealistischen Definitionen geprägt, die seit vielen Jahren oder gar Jahrzehnten fest in unseren Köpfen verankert sind.
Diese Definitionen sind eng mit eigener Bewertung, Vergleichen im Aussen und gesellschaftlichen Schein-Normen verbunden, die uns ständig umgeben, insbesondere durch die Bekleidungsindustrie sowie Werbung und gefakte Auftritte in Social Media.
Plattformen wie Instagram und TikTok verstärken durch die unaufhörliche Präsentation scheinbar perfekter Körperbilder den Druck, selbst makellos auszusehen und unrealistische Schönheitsideale zu erfüllen.
Die ständige Konfrontation mit solchen unechten Idealen kann zu einem ungesunden Körperbild oder im schlimmsten Fall auch zu Essstörungen oder anderem Suchtverhalten führen. Dies kann besonders für junge Frauen gefährlich sein, da sie sich in einer entscheidenden Phase ihrer Selbstwahrnehmung und Identitätsentwicklung befinden und sie dadurch sehr oft negativ beeinflusst werden können.
Betroffen von Bulimie sind jedoch Frauen jeden Alters, sehr oft beginnt sie in der Jugend (mehr über die Ursachen von Bulimie erfährst du in diesem Artikel).
Doch was wäre, wenn du deinen Körper einfach so sein lassen könntest, wie er sein möchte? Ganz ohne Angst vor einer Veränderung oder einer bestimmten Zahl auf der Waage? Im vollen Vertrauen, dass er dir zeigt, was er braucht, was ihm gut tut und dass er immer für dich da ist.
Ist die Angst vor dem Zunehmen nach dem Ausstieg aus der Bulimie gerechtfertigt?
Aus meiner Sicht ist sie das definitiv nicht, was auch mein eigenes Beispiel zeigt. Ich habe schon sehr viele Frauen auf Ihrem Weg aus der Bulimie begleitet und die Erfahrung gemacht, dass niemand dick werden kann, wenn man ein ganzheitliches Konzept für den Weg aus der Bulimie wählt.
Ein Konzept, bei dem alle Aspekte angeschaut werden, wo neue Sicht- und Denkweisen gelernt und die Themen, die hinter der Angst, dick zu werden und hinter dem Fressen und Kotzen versteckt sind, mit einem klaren Konzept angeht und auflöst. So, wie auch ich es in meinem ganzheitlichen Mentoring anbiete.
Der Körper weiss genau, was er braucht und was nicht. Wir dürfen nur wieder lernen, ihm zuzuhören, auf ihn zu achten und uns mit ihm zu verbinden.
Ein ungesundes Körpergewicht – egal, ob zu viel oder zu wenig – hat in den meisten Fällen viel tiefer liegende Gründe. Es entsteht oft durch Druck und erzwungene Kontrolle und hat mit so viel mehr zu tun als nur dem Appetit. In wenigen Fällen hat es auch rein medizinische Grundlagen.
Wenn du bereit bist, bei deinen Problemen ganz genau hinzuschauen und wieder eine liebevolle Verbindung zu deinem Körper aufzubauen, wird er sein Wohlfühlgewicht ganz von alleine erreichen und halten können.
So war es bei mir und bei fast allen Frauen, die ich bisher auf ihrem Weg aus der Bulimie begleitet habe. Wenn Frauen auf ihrem Weg das Essen und ihr Gewicht entgegen meinen Empfehlungen weiter kontrollieren, wird es schwierig, das Wohlfühlgewicht des Körpers und nicht das des Kopfes zu erreichen und richtig frei zu werden.
Der Schlüssel liegt darin, deinem Körper zu vertrauen und ihm zuzuhören
Wenn du richtig frei von externen Kontrollmechanismen, Bewertungen und Einschränkungen bist, kann dein Körper sein natürliches Gleichgewicht wiederfinden.
Das Geheimnis liegt darin, ihm zuzuhören, ihn zu nähren, zu achten, zu umsorgen und ihn zu respektieren.
Das bedeutet, auf seinen Hunger zu achten und ihm das zu geben, was er benötigt und was er sich wünscht – genau dann, wenn er es benötigt und nicht dann, wenn dein Kopf bestimmt und kontrolliert.
Nähre deinen Körper ohne Einschränkungen, Verbote oder Limitierungen aus deinem Kopf. Es ist alles erlaubt!
Diesen Prozess des Zuhörens und Nährens deines Körpers lernst du in meiner Begleitung. Das ist ein ganz entscheidender und unumgänglicher Punkt für den Aufbau einer gesunden und liebevollen Beziehung zu deinem Körper.
Meine persönliche Erfahrung in der Bulimie und die Zeit danach
Ich habe fast 20 Jahre meines Lebens unter Bulimie gelitten. Eine Zeit, die von tiefer Unsicherheit und einem fast alle Lebensbereiche beherrschenden Kontrollzwang geprägt war. Diese Jahre waren voller versteckter Schmerzen, vielen Lügen und stiller Kämpfe im Inneren, die ich vor der Welt perfekt verbarg. Auch Suizidgedanken waren mir damals nicht fremd.
Es war eine lange und schwere Reise zurück ins Leben, aber schliesslich habe ich es im Mai 2004 geschafft, endgültig aus dem belastenden Teufelskreis von Fressen, Kotzen, Druck und Kontrolle auszusteigen.
Meine ganze Geschichte findest du hier.
Nun geniesse ich bereits seit zwei Jahrzehnten mein Leben frei von Bulimie. Ich habe nie wieder gekotzt und damit aufgehört, mich mit Essen zu bestrafen oder zu belohnen, weil ich gelernt habe, liebevoll auf meinen Körper zu achten, ihn zu nähren und mich um ihn zu kümmern.
Ich erlaube mir auch alles, worauf ich Lust habe – von Spaghetti über Raclette bis hin zu Eis und Schokolade. Dabei geniesse ich das Essen ganz bewusst und esse nur so viel, wie mein Körper sich wirklich wünscht.
Mit dieser Freiheit fühle ich mich absolut wohl, glücklich und verbunden mit meinem Körper – und das ist am Ende alles, was zählt und was das Leben lebenswert macht.
Auch du kannst die Bulimie besiegen!
All die Erfahrungen, die ich auf meinem Weg aus der Bulimie gesammelt habe, habe ich in einem wundervollen, ganzheitlichen Konzept zusammengefasst. Mithilfe dieses Konzepts sind bereits über 400 Frauen mutig den Weg zurück in ein wirklich freies, selbstbestimmtes und glückliches Leben gegangen.
Richtig, es ist kein leichter Weg, aber ein Weg, der sich lohnt. Immer und für jeden! Ein Weg, an dessen Ende du diese Sucht hinter dir lassen kannst und echte Freiheit findest.
Wenn du es wirklich möchtest, erwartet dich ein Leben voller Genuss, Freiheit und Freude, ohne Angst, Limitierungen und Einschränkungen – und ohne, dass du ein Nilpferd wirst!
Ich möchte dich von Herzen gern dazu inspirieren, den Mut zu haben, diesen Schritt aus der Bulimie zu gehen und das Vertrauen und die liebevolle Verbindung zu deinem Körper zurückzugewinnen.
Wenn du dazu bereit bist, dann buche dir jetzt gleich einen Termin für dein einmalig kostenloses Freiheitsgespräch:
Dieses Gespräch kann der Beginn deines neuen Lebenswegs sein, auf dem du lernst, das Essen wieder zu geniessen.
Dein neuer Lebensweg, auf dem du lernst, deinen Körper zu nähren, zu achten und liebevoll zu umsorgen - und dabei garantiert kein Nilpferd wirst! Denke immer daran, dass du nicht allein bist und der Weg auch für dich möglich ist!
Ich wünsche dir den Mut, diesen Weg zu gehen!Auch für Angehörige finden regelmässig Calls statt. Hier findest du weitere Infos dazu.
Von Herzen alles Liebe
Ess-Brech-Sucht und Bulimie: Gibt es einen Unterschied?
Ess-Brech-Sucht und Bulimie: Gibt es einen Unterschied?
Sind “Bulimie” und “Ess-Brech-Sucht” einfach nur verschiedene Namen für dieselbe Krankheit, oder gibt es einen Unterschied? Wenn du zu diesem Thema recherchierst, tauchen beide Begriffe auf und es ist nicht immer klar, ob sie auch dasselbe meinen.
In diesem Artikel möchte ich die beiden Bezeichnungen etwas genauer betrachten und erklären, wie sie zusammenhängen und worin sie sich unterscheiden.
Was ist Bulimie?
Bulimie, auch bekannt als Bulimia nervosa, ist eine ernsthafte Essstörung, die durch einen Zyklus von Fressattacken und Gegenmassnahmen wie Erbrechen, Abführmittel, übermäßigem Sport etc. gekennzeichnet ist.
Sie ist nicht nur eine körperliche, sondern auch eine psychische Erkrankung, die oft mit einer verzerrten Körperwahrnehmung, hohem Perfektionismus, Druck und einem starken Kontrollbedürfnis verbunden ist. Forschungen zeigen, dass genetische, biologische, umweltbedingte und psychosoziale Faktoren zur Entwicklung von Bulimie beitragen können, darunter familiäre Prädispositionen, traumatische Erlebnisse oder der Einfluss von Medien und Kultur.
Was ist Ess-Brech-Sucht?
Der Begriff „Ess-Brech-Sucht“ ist weniger geläufig und wird oft als Synonym für die Bulimie verwendet. Er beschreibt ein ähnliches Verhalten oder Krankheitsbild, das in den meisten Fällen mit Bulimie einhergeht: das zyklische, exzessive Essen, gefolgt von herbeigeführtem Erbrechen, um die viel zu grosse Menge an Kalorien wieder loszuwerden.
Nach meiner Meinung beschönigt der Begriff “Ess-Brech-Sucht” die Situation, denn in der Realität handelt es sich hier eher um ein “Fressen und Kotzen”. Es ist nicht so, dass du in dieser Sucht gesittet eine Mahlzeit zu dir nimmst und dich danach erbrichst, weil du dich vielleicht übergessen hast. Du frisst viel mehr riesige Mengen an Lebensmitteln in dich rein, um sie danach wieder auszukotzen. Dennoch beschreibt die Bezeichnung “Ess-Brech-Sucht” für mich ziemlich eindeutig eine Bulimie-Erkrankung.
Der Begriff wird häufig von Betroffenen oder Angehörigen verwendet, wenn sie anfangen zu begreifen, dass ein Problem existiert, aber die Zuordnung zum Begriff “Bulimie” vielleicht noch nicht vollständig hergestellt ist bzw. noch nicht gesehen werden will oder kann.
Es ist wichtig zu verstehen, dass „Ess-Brech-Sucht“ keine offizielle medizinische Diagnose ist, sondern eher eine umgangssprachliche Beschreibung des zwanghaften Verhaltens, das auch für die Bulimie typisch ist.
Wie heisst der Fachbegriff für Ess-Brech-Sucht?
Obwohl beide Begriffe oft austauschbar verwendet werden, ist es wichtig zu wissen, dass „Bulimie“ der medizinische Fachbegriff ist, der bestimmte diagnostische Kriterien umfasst. Ärzte und Therapeuten verwenden „Bulimie“ oder „Bulimia nervosa“, um eine spezifische Diagnose zu stellen und um entsprechende Behandlungspläne zu entwickeln.
Die Bezeichnung „Ess-Brech-Sucht“ wird in der Alltagssprache verwendet, um das Gefühl des Zwangs oder der Sucht nach dem Zyklus des Essens und Erbrechens zu beschreiben.
Diese Ausdrucksweise kann für einige Betroffene sehr passend für ihre Situation sein, allerdings deckt sie nicht den vollen medizinischen und psychologischen Umfang der Bulimie ab.
Bei Bulimie kann es auch durch andere Massnahmen zu einer Kompensation der aufgenommenen Kalorien kommen, um eine Gewichtszunahme zu vermeiden, z. B. durch Missbrauch von Abführmitteln oder Appetitzüglern, Fasten oder exzessiver körperlicher Betätigung. In den meisten Fällen ist jedoch manuell herbeigeführtes Erbrechen das Mittel der Wahl.
Der Begriff “Sucht” in “Ess-Brech-Sucht” verdeutlicht die Ernsthaftigkeit der Sache. Denn genau wie bei einer Alkohol- oder Drogenabhängigkeit haben die Betroffenen die vollständige Kontrolle über ihr Handeln verloren und leiden unter Suchtdruck und/oder nachlassender Konzentration sowie unter einschränkendem Gedankenkreisen rund um dieses Zwangsverhalten, wenn sie ihre Abhängigkeit über einen gewissen Zeitraum nicht ausleben können.
Es ist ein absolut zwanghaftes Verhalten, nichts im Körper zu lassen – viele Frauen, die ich begleite, kotzen nach jeder Mahlzeit – egal, ob nach einer Fressattacke, einer “normalen” Mahlzeit oder sogar nur nach einem Apfel.
Wie kommt es zu einer Ess-Brech-Sucht bzw. Bulimie?
Als Ursachen für Ess-Brech-Sucht bzw. Bulimie können ganz unterschiedliche Faktoren in Betracht kommen.
Dazu zählen biologische und körperliche Aspekte, wie genetische Veranlagungen oder regelmässige Diäten. Hinzu kommen traumatische Erlebnisse wie Gewalt, Missbrauch oder Vernachlässigung in der Kindheit. Ebenfalls können bestimmte Persönlichkeitsmerkmale relevant dafür sein, darunter z. B. ein niedriges Selbstwertgefühl, Perfektionismus, Vergleich, Bewertung oder eine ausgeprägte Sorge um das eigene Aussehen und Gewicht. Familiäre Risikofaktoren wie z. B. eingeschränkte und/oder stark kontrollierte und bewertende Essgewohnheiten, das Vorkommen von Essstörungen bei anderen Familienmitgliedern oder ein starker Fokus und Kontrolle über Gewicht und Aussehen spielen ebenfalls eine Rolle. Nicht zu vergessen sind gesellschaftliche Faktoren, insbesondere vorherrschende Schönheitsideale.
Ausführliche Information zu diesem Thema findest du in meinem Artikel “Welche Ursachen kann Bulimie (Ess-Brech-Sucht) haben?”
Macht eine Unterscheidung zwischen Bulimie und Ess-Brech-Sucht Sinn?
“Bulimie” ist der offizielle Begriff für die Krankheit, während “Ess-Brech-Sucht” eine umgangssprachliche Bezeichnung ist und nicht alle Aspekte der Erkrankung abdeckt. Gemeint ist jedoch in den meisten Fällen dasselbe.
Obwohl „Bulimie“ und „Ess-Brech-Sucht“ oft als Synonym verwendet werden, ist "Bulimie" bzw. “Bulimia nervosa” der medizinisch korrekte Begriff und beschreibt die Krankheit in ihrem ganzen Umfang und Ausmass.
Es ist wichtig, dass sowohl du als auch die Menschen in deinem Umfeld die Erkrankung ernst nehmen und verstehen, dass sie mehr als nur ein Kontrollverlust über das Essverhalten ist, sondern viel tiefer liegende psychische Ursachen hat.
Hilfe bei Bulimie/Ess-Brech-Sucht
Egal, wie du die Krankheit bezeichnest, eines gilt immer: Je früher du dir Hilfe suchst, desto leichter lässt sich die Bulimie überwinden. Es ist wichtig, dass du dir jemanden an die Seite holst, der dich versteht, den Weg selber gegangen ist und weiss, welche Schritte du auf dem Weg aus der Bulimie gehen darfst, damit du wieder richtig frei, erfüllt und selbstbestimmt das Leben, deinen Körper und das Essen geniessen kannst.
Ich selbst war fast 20 Jahre lang in der Bulimie gefangen und weiss genau, wie du dich fühlst (hier findest du meine ganze Geschichte). Seit ich meine Erkrankung im Jahr 2004 überwunden habe, führe ich endlich ein freies, entspanntes und glückliches Leben und habe seitdem bereits mehr als 400 Frauen auf dem Weg aus der Bulimie begleitet.
Wenn du dazu bereit bist, den ersten Schritt aus dem Teufelskreis der Bulimie zu machen, buche dir jetzt gleich einen Termin für dein einmalig kostenloses Freiheitsgespräch. Wir schauen uns gemeinsam an, wo du gerade stehst, welche Möglichkeiten es gibt und wie wir dich auf deiner Reise zurück ins Leben am besten unterstützen können:
Mein Team und ich freuen uns darauf, dich kennenzulernen.
Auch für Angehörige finden regelmässig Calls statt. Hier findest du weitere Infos dazu.
Von Herzen alles Liebe
Habe ich Bulimie? Das sind häufige Anzeichen dafür
Habe ich Bulimie? Das sind häufige Anzeichen dafür
In unserer Gesellschaft, wo die Darstellung eines perfekten Körpers viel zu oft und meist verzerrt im Mittelpunkt steht, gewinnt das Thema Essstörungen immer mehr an Bedeutung.
Bulimie, auch Bulimia nervosa oder Ess-Brech-Sucht genannt, ist eine Essstörung, die viel mehr als nur ein gesundheitliches Problem ist – sie ist ein stummer Schrei, ein tiefes seelisches Leiden, das von Aussenstehenden oft gar nicht bemerkt wird.
Was ist Bulimie (Ess-Brech-Sucht)?
Bulimie ist eine ernsthafte, potenziell lebensbedrohliche Essstörung, charakterisiert durch Zyklen von oft stundenlangen Fressanfällen, gefolgt von bewusst gewählten Handlungen zur Vermeidung von Gewichtszunahme.
Dies kann in Form von herbeigeführtem Erbrechen, Missbrauch von Abführmitteln, übermässiger körperlicher Betätigung oder auch ein Verzicht auf Nahrung über lange Zeit geschehen.
In einem weiteren Artikel, der hier bald erscheinen wird, gehe ich tiefer auf das Thema “Was ist Bulimie?” ein.
Wenn du dich für mögliche Ursachen der Bulimie interessierst, findest du in diesem Artikel weitere Informationen dazu.
Was sind die häufigsten Anzeichen für Bulimie?
Immer wieder werde ich gefragt, woran man erkennt, ob man selbst oder eine andere Person unter Bulimie leidet. Das ist in der Tat eine ganz wichtige Frage, denn manchen Menschen ist gar nicht bewusst, dass sie Bulimie haben.
Ich war selbst knapp 20 Jahre in der Bulimie gefangen und war mir dessen am Anfang überhaupt nicht bewusst. Es ist für Betroffene sehr wichtig, Bulimie möglichst früh zu erkennen – bevor die Krankheit die Kontrolle über das gesamte Leben übernimmt. Wenn du mehr zu meiner Geschichte lesen möchtest, dann klicke hier.
Im Folgenden habe ich einige der häufigsten Anzeichen für Bulimie zusammengefasst, die mir in meiner bisherigen Tätigkeit als Mentorin für Frauen mit Bulimie, in der ich bereits über 400 Frauen auf ihrem Weg aus der Bulimie begleitet habe, begegnet sind. Solltest du dich oder eine Person in deinem Umfeld in diesen Verhaltensmustern wiedererkennen, ist es auf jeden Fall ratsam, sich jemandem anzuvertrauen und sich professionelle Unterstützung zu suchen:
- 1Dauerhafte Beschäftigung mit dem Thema Essen: Eine übermässige Fixierung auf Nahrung, Kochen und Essen kann weit über ein gesundes Interesse an Ernährung hinausgehen. Diese Obsession mit Essen und Kalorien kann sich zu einem dominierenden Aspekt im Leben der Betroffenen entwickeln und die Fähigkeit, eine ausgewogene und gesunde Beziehung zum Essen zu haben, wird immer schwerer.
- 2Unkontrollierbare Fressanfälle: Diese Anfälle sind oft von einem Gefühl von Macht und gleichzeitigem Kontrollverlust begleitet. Die betroffenen Personen konsumieren in sehr kurzer Zeit grosse Mengen an Nahrung, was im Nachhinein oft mit Gefühlen von Scham und Schuld verbunden ist.
- 3Kotzen nach dem Essen: Das Erbrechen nach diesen Fressanfällen, aber auch oft nach jeder normalen Mahlzeit, ist eine Methode, um mit der Angst vor Gewichtszunahme umzugehen. Wenn dieses Verhalten zum Normalzustand wird, leidest du unter Bulimie.
- 4Fremdwahrnehmung über das eigene Essverhalten: Wenn du versuchst, dein Essverhalten vor anderen zu verheimlichen und immer weniger in Gesellschaft essen möchtest, dann ist das ein klares Anzeichen einer Essstörung.
- 5Genuss beim Essen: Wenn du merkst, dass du das Essen nicht mehr geniessen kannst, dir keine Zeit zum Essen nimmst, du die Nahrung nicht mehr bewusst schmecken kannst und kein Sättigungsgefühl mehr hast, dann solltest du auf jeden Fall genauer hinschauen.
- 6Schuldgefühle nach dem Essen: Starke Schuld- und Schamgefühle nach dem Essen sind sehr häufig bei Personen mit Bulimie. Diese Gefühle können überwältigend, erschreckend und einschränkend sein und tragen oft zu einem Zyklus von Essstörungen bei, der immer schwerer zu durchbrechen ist.
- 7Starker Wunsch nach Schlankheit: Das Streben nach einem idealisierten, dünnen Körperbild kann so intensiv werden, dass es zum zentralen Lebensinhalt wird. Dieses Streben geht oft mit einem total verzerrten Selbstbild und ungesundem Verhaltensweisen einher.
- 8Kalorien verbrennen beim Sport: Übermässige, gar exzessive sportliche Aktivitäten, insbesondere mit dem Ziel, Kalorien des vorgängigen Essens schnellstmöglich wieder loszuwerden, können ein Warnsignal sein. Hier steht nicht die Freude an Bewegung im Vordergrund, sondern der Drang, Gewicht zu verlieren. Auch die bewusste und dauerhafte Einnahme von Abführmitteln ist ein Mittel der Kompensation, das bei Bulimie häufig vorkommt. Hier sollte ebenfalls dringend Hilfe gesucht werden
- 9Fremdwahrnehmung des eigenen Körpers: Personen mit Bulimie haben häufig eine total verzerrte Wahrnehmung ihres eigenen Körpers. Sie sehen sich selbst als zu dick, auch wenn dies objektiv absolut nicht der Fall ist. Sie bewerten und vergleichen sich sehr oft und sind total unzufrieden mit und in ihrem Körper.
Jeder Mensch ist unterschiedlich – genau wie die Anzeichen für Bulimie
Es ist wichtig zu verstehen, dass nicht alle von diesen möglichen Anzeichen bei jedem Betroffenen auftreten. Jeder Mensch ist einzigartig, und so auch die Ausprägung dieser Essstörung. Was bei dem einen offensichtlich ist, kann sich bei jemand anderem völlig anders ausdrücken.
Der Schlüssel liegt darin, aufmerksam und ehrlich mit sich selbst zu sein, empathisch zu reagieren und Hilfe zu suchen, wenn man merkt, dass man selbst oder jemand in der Nähe diese Muster zeigt und immer tiefer darin gefangen ist.
Ab wann leidet man an Bulimie?
Das ist eine schwierige und nicht einfach zu beantwortende Frage.
Ich würde sagen:
…all das und vieles mehr kann ein Signal für Bulimie sein.
Wenn das Essen nicht mehr als Genuss erlebt wird, du dich von den Gedanken rund um das Essen regelrecht gefangen fühlst und kein Sättigungsgefühl mehr wahrnimmst, wenn du dich nicht mehr frei fühlst, wenn du Einladungen zu spontanen Essen vermeidest und nicht mehr unbeschwert auswärts essen gehst, dann sind das deutliche Warnsignale, die du nicht übersehen solltest.
Und natürlich und absolut offensichtlich, wenn du regelmässig nach dem Essen die nächste Toilette aufsuchst, um zu kotzen.
Diese Muster können sich schleichend entwickeln. Häufig beginnt es mit dem Gefühl, zu viel gegessen zu haben, worauf mit erzwungenem Erbrechen, exzessivem Sport oder Missbrauch von Abführführmitteln reagiert wird. Solche Verhaltensweisen können sich verstärken – sowohl in ihrer Häufigkeit als auch in der damit verbundenen emotionalen Abhängigkeit, einer immer grösser werdenden Belastung und Einschränkung im Alltag durch die limitierenden und beherrschenden Gedankenmuster.
Solltest du erkennen, dass es dir schwerfällt, mit diesem Verhalten aufzuhören, solltest du das sehr ernst nehmen! Suche dir möglichst bald Unterstützung bei einer vertrauensvollen Person, die dir dabei hilft, einen Weg aus diesem Zwangsverhalten zu finden.
Woran erkenne ich, dass eine mir nahestehende Person unter Bulimie leidet?
Wenn du den Verdacht hast, dass eine Person aus deiner Familie oder deinem Bekanntenkreis unter Bulimie leidet, solltest du aufmerksam für Veränderungen im Verhalten deiner Angehörigen sein. Wenn du beispielsweise feststellst, dass dein Kind oder Partner nach den Mahlzeiten oft und rasch den Raum verlässt, um zur Toilette zu gehen, könnte dies ein erster und ernst zu nehmender Hinweis sein.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht jeder, der sich nach dem Essen kurz zurückzieht, zwangsläufig an Bulimie leidet! Falls dir zusätzlich auffällt, dass die Person verhältnismässig viel isst und dennoch sehr schlank erscheint, lohnt es sich, genauer hinzusehen. Auch Stimmungsschwankungen - aus dem Nichts heraus und für dich nicht nachvollziehbar - können Anzeichen dafür sein.
Du kannst mit ihnen ganz achtsam über deine Wahrnehmungen sprechen, Fragen stellen und ihnen Hilfe anbieten, wenn sie das wünschen. Setze sie dabei nicht unter Druck oder bewerte die Situation bzw. ihr Verhalten. Das wird dazu führen, dass sich die Person von dir bedroht fühlt und sich von dir abwendet, da du für sie nun “gefährlich” bist, weil du ihr Geheimnis und ihre für sie totale Unperfektheit entdeckt hast. Lass ihr Zeit und Raum und signalisiere ihr, dass du für sie da bist, wenn sie etwas braucht und du sie liebst, so wie sie ist.
Es ist ganz wichtig, dass du dir als Angehöriger selbst Unterstützung suchst und für dich selbst Hilfe annimmst, um dich zu schützen, aber auch um zu verstehen, wo du helfen kannst und wo die betroffene Person die Schritte selbst gehen muss. Wenn du gerne an einem Call für Angehörige teilnehmen möchtest, findest du hier weitere Informationen dazu.
Der Weg aus der Bulimie
Der Weg aus der Bulimie ist ein Prozess, der Zeit, Geduld und oft professionelle Hilfe erfordert. Der erste Schritt ist das Erkennen der Problematik und der Wunsch nach Unterstützung. Dies kann ein Arzt, ein Therapeut oder eine Selbsthilfegruppe sein. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass man nicht allein ist und dass Hilfe verfügbar und erreichbar ist.
In unserer Gesellschaft, in der so viel Wert auf das Äussere gelegt wird, ist es essenziell, dass wir lernen, uns selbst und anderen mit mehr Mitgefühl und Verständnis zu begegnen. Bulimie ist nicht nur ein individuelles Problem, sondern ein Spiegelbild unserer Gesellschaft und ihrer Werte. Indem wir aufmerksam und informiert sind, können wir einen Unterschied machen und denjenigen helfen, die unter diesem Zwangsverhalten leiden.
Zusammenfassend ist es entscheidend, die Anzeichen von Bulimie möglichst früh zu erkennen und zu verstehen, dass sie viel mehr als nur die Essgewohnheiten betreffen – sie spiegeln durch das kontrollierte Essverhalten viel tiefer liegende emotionale und psychologische Konflikte im Inneren wider.
Indem wir dieses Wissen verbreiten, können wir einen Raum schaffen, in dem ein Ausweg möglich wird und in dem diejenigen, die leiden, nicht länger im Verborgenen leiden müssen.
Wenn du jemanden suchst, der dir dich wirklich versteht, der weiss, wie es dir geht, wie du dich fühlst, jemand der dir zuhört und wenn du wissen möchtest, welches deine ersten ganz konkreten Schritt auf dem Weg aus der Bulimie sein können, dann buche dir jetzt gleich einen Termin für dein einmalig kostenloses Freiheitsgespräch und wir schauen genau da hin:
Mein Team und ich freuen uns auf dich und zeigen dir, wie auch du den Weg zurück in ein freies, glückliches, erfülltes und selbstbestimmtes Leben gehen kannst!
Für Angehörige finden ebenfalls regelmässige Calls statt. Hier findest du weitere Infos dazu.
Von Herzen alles Liebe
7 grosse Mythen und Missverständnisse über Bulimie
7 grosse Mythen und Missverständnisse über Bulimie
Mit diesem Artikel möchte ich etwas Licht in das Dunkel der Missverständnisse und Mythen über Bulimie bringen und denjenigen, die darunter leiden, helfen, die Krankheit besser zu verstehen und letztendlich einen Weg aus der Bulimie zu finden.
In diesem Artikel teile ich meine eigenen Erfahrungen mit fast 20 Jahren Bulimie mit dir, kombiniert mit wissenschaftlichen Erkenntnissen. Damit möchte ich dir ein umfassenderes Verständnis über diese komplexe Erkrankung ermöglichen.
Es ist mir ein Anliegen, dass jeder erkennt: Bulimie ist mehr als nur ein Problem mit dem Essen; es handelt sich um eine ernsthafte psychische Erkrankung, die jederzeit und bei jedem auftreten kann.
Die tiefgreifenden Missverständnisse über Bulimie
Bulimie, auch bekannt als Bulimia nervosa oder Ess-Brech-Sucht, ist eine schwerwiegende, potenziell lebensbedrohliche Essstörung, die durch eine Kombination aus Fressanfällen und anschliessenden ungesunden Methoden zur Verhinderung von Gewichtszunahme gekennzeichnet ist. Dies kann Kotzen, übermäßiges Training, Fasten, den Missbrauch von Abführmitteln oder Diuretika uvm. umfassen.
Bulimie ist jedoch viel komplexer und vielschichtiger, als es auf den ersten Blick scheint. Die Krankheit ist tief verwurzelt in emotionalen und psychischen Abhängigkeiten und kann jeden betreffen, unabhängig von Alter, Geschlecht oder sozioökonomischem Hintergrund (hier erfährst mehr über die Ursachen von Bulimie).
Im Folgenden findest du einige der häufigsten Mythen über Bulimie.
Mythos 1: Man kann einfach aufhören
Oft glauben Personen aus dem eigenen Umfeld, dass die Probleme mit dem Essen ganz einfach behoben werden können. Entsprechend fallen dann auch die Aussagen an Betroffene aus. Kommentare wie “Iss doch einfach wieder normal.” oder “Hör halt mit dem Kotzen auf.” oder “Bei solchen Unmengen musst man sich ja übergeben, hör doch einfach damit auf.” bewirken genau das Gegenteil, auch wenn sie gut gemeint sind. Menschen mit Bulimie fühlen sich dadurch noch weniger verstanden, noch mehr unter Druck gesetzt und minderwertig.
Bulimie ist eine Suchterkrankung, vergleichbar mit Alkoholikern oder Drogenabhängigen. Die Ursachen sind vielschichtig und komplex und liegen oft sehr tief. Eine Sucht lässt sich nicht einfach abschalten, wenn die Ursachen nicht gelöst werden.
Mythos 2: Der Bulimie-Stereotyp
Eines der größten Missverständnisse über Bulimie ist, dass sie nur junge Frauen und Mädchen betrifft. In Wirklichkeit ist Bulimie eine Krankheit, die Männer und Frauen aller Altersgruppen und sozialer Schichten umfasst.
Die Lebenszeitprävalenz (die Wahrscheinlichkeit, dass man eine Krankheit im Laufe seines Lebens bekommt) von Bulimia nervosa liegt bei etwa 1,5 % für Frauen und 0,5 % für Männer, was bedeutet, dass Millionen von Menschen betroffen sind (Quelle: Britannica).
Es ist wichtig, dieses Missverständnis zu korrigieren, damit Menschen, die nicht in das stereotype Bild passen, sich nicht ausgeschlossen fühlen und sich trauen, Hilfe zu suchen.
Mythos 3: Bulimie ist leicht zu erkennen
Ein weiteres verbreitetes Missverständnis ist, dass Bulimie leicht zu erkennen sei.
Im Gegensatz zu Magersucht (Anorexie), haben die meisten Menschen mit Bulimie ein normales Gewicht, was die äusserliche Diagnose erschwert.
Zudem können viele Betroffene ihre Bulimie-Erkrankung im Alltag extrem gut verstecken, bauen Lügengeschichten auf, erfinden ständig neue Ausreden etc., weshalb selbst Freunde, Familienangehörige und Bekannte oft gar nicht ahnen, dass man in dieser Abhängigkeit gefangen ist und wie sehr man darunter leidet.
Mythos 4: Bulimie ist weniger gefährlich als Anorexie
Oft wird angenommen, dass Bulimie weniger ernst sei als Anorexie. Diese Annahme ist jedoch falsch. Bulimie kann schwerwiegende körperliche und psychische Folgen haben, wie zum Beispiel Elektrolytungleichgewichte, Dehydratation, Schäden an Rachen, Magen und Zähnen sowie ein erhöhtes Suizidrisiko.
Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich bestätigen, dass vor allem die psychische Belastung durch das geheim halten und verstecken der Bulimie enorm sein kann.
Mythos 5: Bei Bulimie dreht sich alles nur ums Essen
Als ich selbst in der Bulimie gefangen war, habe ich unglaubliche Mengen an Nahrung zu mir genommen. Manchmal habe ich in einer einzigen Nacht mehr gegessen, als eine fünfköpfige Familie in einer Woche verzehrt.
Doch es geht bei der Bulimie in erster Linie gar nicht ums Essen, auch wenn das vordergründig so aussehen mag.
In Wirklichkeit ist Bulimie ein Symptom für viel tiefer liegende emotionale und psychische Themen, die den Alltag der Betroffenen über die Jahre immer mehr beherrschen und einschränken.
Dieses Zwangsverhalten kann mit extremen Wertvorstellungen oder Vergleichen und Bewertungen bezüglich Körperform oder Gewicht beginnen, was wiederum zu Nahrungsmittelrestriktionen, stark kontrollierter Nahrungsaufnahme oder Diäten als Vorläufer zu unglaublicher Macht und einem massivem Ausmass der Essstörung führen kann.
In meiner Zeit mit Bulimie ging es vor allem um ein tiefes Gefühl der Unzulänglichkeit, darum, Gefühle nicht fühlen zu müssen, Wahrnehmungen sowie Druck und Erwartungen mit dem Kotzen wegzudrücken - und gar nicht so sehr um das Essen selbst. Es war bestenfalls eine kurzzeitige Genugtuung für all meine selbst auferlegten Verbote.
Mythos 6: Essstörungen sind keine Krankheiten
Ein weiterer Irrglaube ist, dass Essstörungen keine ernsthaften Krankheiten sind. Das Gegenteil ist der Fall.
Essstörungen, einschliesslich Bulimie, sind ernsthafte Erkrankungen, die sowohl physische als auch psychische, medizinische und emotionale Aspekte umfassen und eine umfassende Behandlung erfordern.
Mythos 7: Essstörungen treten vor allem bei jungen Menschen auf
Viele Personen glauben fälschlicherweise, dass Essstörungen vor allem ein Problem von jungen Menschen sind. Doch Bulimie kann grundsätzlich in jedem Alter auftreten, auch bei Personen in ihren 30ern, 40ern und darüber hinaus, beziehungsweise sie “fangen” früh damit an und tragen die Bulimie als bestgehütetes Geheimnis oft über Jahrzehnte mit sich herum, bis sie sich Hilfe holen und den Weg zurück ins Leben in Angriff nehmen.
Meine persönliche Erfahrung mit Bulimie
Als jemand, der selbst jahrzehntelang in der Bulimie gefangen war, kenne ich die Belastungen, Einschränkungen und Herausforderungen, die mit dieser Erkrankung einhergehen, nur allzu gut.
Meine eigene Erkrankung begann in meiner Jugend und wurde durch eine traumatische Erfahrung – eine Vergewaltigung – ausgelöst. Dieses schreckliche Erlebnis in Kombination mit einem tiefen Gefühl der Unzulänglichkeit und dem Zwang, wieder die Kontrolle über meinen Körper haben zu müssen, führte mich zuerst ganz unbewusst auf den Pfad der Bulimie.
Die Essstörung war für mich mehr als nur ein Problem mit dem Essen. Sie war ein Bewältigungsmechanismus für diese viel tiefer liegenden emotionalen Themen. Es war ein unglaublich belastender Kampf, der sich über viele Jahre hinzog und mich physisch wie auch psychisch von Jahr zu Jahr mehr erschöpfte.
Ich erlebte Phasen intensiver Scham und unglaublich schwere Schuldgefühle, gepaart mit dem verzweifelten Wunsch, meine Essgewohnheiten und mein Körperbild zu kontrollieren und alles in den Griff zu bekommen. Je mehr ich mich gegen die Bulimie und alles, was drumherum dazu gehörte, wehrte, umso schlimmer wurde es. Ich war fast 20 Jahre in diesem mein Leben in fast allen Bereichen beherrschenden Teufelskreis gefangen.
Meine ganze Geschichte findest du hier.
Der Weg in die Freiheit
Die Genesung von Bulimie ist ein Prozess, der Zeit, Geduld sowie professionelle Hilfe und Unterstützung erfordert.
In meinem Fall war der erste Schritt zur Genesung die Anerkennung, dass ich ein Problem hatte, dass ich es alleine nicht schaffte frei zu werden und externe Hilfe benötigte. Nach vielen gescheiterten Therapieversuchen fand ich irgendwann endlich eine Therapeutin, bei der ich das Gefühl hatte, dass ich verstanden werde.
Diese Erkenntnis und die darauf folgende Entscheidung, Hilfe anzunehmen, war für mich ein wichtiger Wendepunkt auf dem Weg, gesund zu werden. Nun hatte ich einen Ort, einen geschützten Raum und eine Person, mit der ich über meine Ängste, Unsicherheiten und den Druck, den ich fühlte, offen sprechen konnte. Durch diese Gespräche begann ich, meine Gedanken- und Verhaltensmuster mehr und mehr zu durchleuchten und zu verstehen und konnte sie damit Schritt für Schritt verändern.
Es war ein langsamer Prozess, ein langer Weg, der mich Schritt für Schritt in die richtige Richtung und letztendlich gänzlich aus der Bulimie heraus führte. Zurück in ein erfülltes, glückliches, genussvolles und vor allem selbstbestimmtes Leben!
Die Bedeutung von Aufklärung und Prävention
Die Aufklärung über Bulimie ist entscheidend, um das Bewusstsein in der Gesellschaft zu schärfen und Mythen zu widerlegen. Es ist wichtig, dass sich Menschen, die mit Essstörungen kämpfen, nicht stigmatisiert fühlen, sondern dazu ermutigt werden, sich Hilfe zu suchen.
Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, eine Krankheit wie Bulimie ganz alleine zu überwinden, ist nur sehr schwer möglich und braucht enormen Willen, grosses Wissen und ganz viel Ehrlichkeit und Selbstreflexion, was in einer Suchtthematik sehr schwer ist.
Prävention ist insbesondere bei jungen Menschen und auch Eltern von kleinen Kindern wichtig. Wir dürfen mehr über gesunde Körperbilder, eine entspannte, wohlwollende und wertschätzende Atmosphäre am Familientisch und Selbstakzeptanz sprechen und die Auswirkungen von unrealistischen Schönheitsidealen in den Medien als Fake erkennen – aber auch Essstörungen an sich entstigmatisieren und einfach mehr, offen und direkt darüber sprechen.
Der Weg aus der Bulimie
Bulimie ist eine schwerwiegende Erkrankung. Genesung ist aber auch nach vielen Jahren in der Abhängigkeit möglich.
Es erfordert Mut, sich der eigenen Verletzlichkeit zu stellen und um Hilfe zu bitten. Aber genau das zu tun ist ein erster wichtiger und ganz entscheidender Schritt auf dem Weg zurück in ein freies Leben. Ich möchte jeden, der von Bulimie betroffen ist, ermutigen, diesen Schritt zu wagen.
Du bist nicht alleine, es lohnt sich auf jeden Fall und es gibt Hoffnung.
Die Reise kann lang und herausfordernd sein, aber sie ist es wert und beschenkt dich mit einem freien, ehrlichen und authentischen Leben.
Wenn du betroffen bist und jemanden suchst, der dir dich wirklich versteht, der weiss, wie du dich fühlst und wie der Weg aus der Bulimie funktioniert, dann buche dir jetzt einen Termin für dein einmalig kostenloses Freiheitsgespräch:
Von Herzen alles Liebe
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